Außenansicht Hotel Zimba in Schruns
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Wirtschaft

Hoteliers kämpfen gegen erpresserische Gäste

Ein Tourist fordert von einem Hotel sechs Flaschen Qualitätswein, ansonsten werde er das Hotel im Internet schlecht bewerten: Mit so einem Erpressungsversuch, der aus dem Burgenland gemeldet wurde, haben es auch immer mehr Hoteliers in Vorarlberg zu tun.

Hotelbewertungen im Internet seien Fluch und Segen zugleich, sagt Heike Ladurner-Strolz, die Sprecherin der Hotellerie-Vereinigung. Sie führt gemeinsam mit ihrem Mann das Hotel Zimba in Schruns. Mit 9,2 bekommt das Hotel auf der Buchungsplattform Trivago ein hervorragendes Rating, 9,1 sind es bei Booking.com.

Erpressung für Hotelbewertung

Ein Tourist fordert von einem Hotel sechs Flaschen Qualitätswein, ansonsten werde er das Hotel im Internet schlecht bewerten: Dieser Erpressungsfall, der sich im Burgenland zugetragen hat, ist auch in Vorarlberg kein Einzelfall.

„Wir brauchen sie unbedingt“, so Ladurner-Strolz. „Wir machen auch unsere Gäste darauf aufmerksam, dass sie uns bitte bewerten sollen. Das ist die Weiterführung der Mund-zu-Mund Propaganda. Aber: Es gibt auch Probleme damit.“ Auch sie habe schon erleben müssen, dass Kunden gefragt hätten: „Was bekommen wir dafür, wenn wir Sie bewerten?“

Konsumentenschützer warnen

Auch Konsumentenschützer empfehlen mittlerweile, Hotelkritiken mit Vorsicht zu genießen. Grundsätzlich sei es ein Vorteil, dass Gäste ihr Hotel öffentlich bewerten können. Allerdings müsse man darauf achten, ob das Geschriebene auch wirklich glaubwürdig sei. Sinnvoll sei es, vor der Buchung mehrere Kritiken auf unterschiedlichen Plattformen durchzulesen.