Symbolbild: Ein weiblicher Lehrling bei der Arbeit an einer Drehmaschine
APA/ANDREAS PESSENLEHNER
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WIRTSCHAFT

Industrie: 500 neue Lehrverträge

Während die Situation in anderen Sparten weitgehend gleich bleibt, stieg die Anzahl der Lehrstellen in der Industrie in den vergangenen zehn Jahren um 18 Prozent. Im laufenden Jahr steht bei den neuen Lehrverträgen sogar ein Rekord bevor.

„Wir werden im Herbst bei den Neueinstellungen die 500er-Marke knacken“, sagt Michael Amann, Geschäftsführer der Sparte Industrie in der Wirtschaftskammer in Bezug auf eine Umfrage unter den 100 Ausbildungsbetrieben in der Vorarlberger Industrie. Grund für den Anstieg seien permanente Bemühungen, Lehrstellen nicht nur anzubieten, sondern auch attraktiv zu gestalten, so Amann. In den befragten Betrieben werden insgesamt rund 1.600 Lehrlinge beschäftigt.

Schlüsselfaktor Aufstiegschancen

Zum Erfolg tragen natürlich klingende Namen großer Betriebe bei, aber auch berufliche Aufstiegschancen, sagt Amann: „Einerseits ist es die große Bereitschaft der Unternehmen, trotz hoher Standortkosten hier zu investieren und andererseits sind es die gut und bestens qualifizierten und engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die es jetzt auch nachzubesetzen gilt“.

Industrie: 500 neue Lehrverträge

Während andere Sparten weitgehend gleich bleiben, stieg die Anzahl der Lehrstellen in der Industrie in den vergangenen zehn Jahren um 18 Prozent.

Fast 30 Prozent mehr Mädchen

Zu den Vorteilen einer Lehre in der Industrie zählt auch die bessere Bezahlung. Daher rühre auch die Steigerung bei der Lehre von Mädchen um fast 30 Prozent. In absoluten Zahlen ist das Niveau freilich noch bescheiden: Ende 2018 machten 280 Mädchen eine Lehre in der Industrie.

Symboldbild: Weibliche Lehrlinge
APA/HANS KLAUS TECHT
Immer mehr Mädchen entscheiden sich in Vorarlberg für eine Lehre in der Industrie

Mehr Aufwand durch höhere Anzahl

Das Argument, dass Industriebetriebe bei der Auswahl der Lehrlinge aufgrund ihrer Größe im Vorteil seien, lässt Amann nicht gelten. Mit der Zahl der Lehrstellen steige auch der Aufwand: „Wenn man ein oder zwei Lehrlinge pro Jahr einstellt, hat man das Problem ein/zweimal. Wenn man bis zu 100 Lehrlinge in einem Jahr anstellt, hat man das Thema hundertfach.“

Obwohl die Lehrlingszahlen in der Industrie kontinuierlich steigen, sind die Unternehmen weiter auf der Suche. „Die Industrie braucht nicht nur Lehrlinge“, sagt Amann, „sie braucht generell zusätzliche Mitarbeiter.“

Arbeiterkammer erfreut

Arbeiterkammerpräsident Hubert Hämmerle zeigt sich erfreut über den Lehrlingsrekord in der Industrie. Seiner Ansicht nach haben die gemeinsamen Bemühungen von Arbeiter- und Wirtschaftskammer sowie das „10-Punkte-Programm für die duale Ausbildung“ maßgeblich zu dieser positive Entwicklung beigetragen. Allerdings dürfe man jetzt das Gewerbe und die Handwerksbetriebe nicht aus den Augen verlieren.