Emblem „Schwerverkehr Kontrollorgan“ auf der Uniform eines Polizisten
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Polizei zog 143 Lkw aus dem Verkehr

Die Vorarlberger Verkehrspolizei hat im vergangenen Jahr 408 Schwerfahrzeuge auf technische Mängel geprüft. In 143 Fällen war Gefahr im Verzug und die Weiterfahrt musste untersagt werden.

Weiters wurden laut Chefinspektor Kurt Planinger 142 Mal schwere Mängel an den Fahrzeugen festgestellt. Am häufigsten sind es defekte Bremsen und kaputte Reifen, die bei der Weiterfahrt ein tödliches Unfallrisiko darstellen können.

Bulgarische und rumänische Lkw am desolatesten

Planingers Fazit: je weiter östlich die aktuelle Zulassungsstelle, desto desolater die Lkw. Am schlechtesten in Schuss seien Fahrzeuge aus Bulgarien und Rumänien. Diese hätten oft mehr als 600.000 Kilometer auf dem Tacho – jene Grenze, ab der Frächter aus Westeuropa mangels weiterer Zulassung ihre Lkw gerne zu Spotpreisen in den Osten verscherbeln, wo sie notdürftig zusammengeflickt und wieder auf die Straße gestellt würden, so Planinger.

Bundesweit haben Verkehrspolizei und Asfinag im Vorjahr mehr als 20.000 verdächtige Schwer-Fahrzeuge auf technische Mängel überprüft. Das Ergebnis: bei 20 Prozent der österreichischen und 25 Prozent der Fahrzeuge aus anderen EU-Ländern herrschte Gefahr im Verzug. Bei Lkw aus Drittstaaten lag diese Quote sogar bei 35 Prozent, heißt es im aktuellen Bericht des Ministeriums. Die Zahlen aus Vorarlberg liegen damit im bundesweiten Durchschnitt.

Polizei bemängelt fehlende Prüfstellen

Planinger bedauert, dass die Polizei mangels Kapazitäten nicht noch mehr kontrollieren kann. In nur drei Jahren sind die Lkw-Kontrollen von 660 auf 408 im Vorjahr gesunken. An 60 Tagen im Jahr steht der Vorarlberger Verkehrspolizei ein mobiler Prüfzug der Asfinag zur Verfügung. Diese sperrige Einrichtung kann nur an geeigneten Kontrollstellen aufgebaut werden. Nach Angaben des Chefinspektors gibt es in Vorarlberg nur noch fünf solcher Stellen.

Aufgrund von Bauarbeiten oder fehlender Bewilligungen seien jüngst ausgerechnet jene Kontrollstellen weggefallen, an denen der meiste Güterverkehr zu verzeichnen ist: an den Grenzübergängen Lustenau und Hörbranz sowie am Güterbahnhof Wolfurt. Entsprechend sinke auch die Zahl der kontrollierten Lkw, so Planinger.