Stromzähler Smart Meter
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Chronik

Smart-Meter: Kritik an neuem Stromzähler

Bis Ende 2022 müssen aufgrund einer EU-Verordnung alle Stromzähler in Vorarlberg durch digitale Smart Meter ersetzt werden. Eine Initiative sorgt sich um den Datenschutz und befürchtet eine Strahlenbelastung. Von Seiten des Betreibers beruhigt man.

Beim Stromnetz-Betreiber Vorarlberg Netz, einer Tochtergesellschaft der illwerke vkw, zeigt man sich von der Vorteilen von Smart Meter überzeugt. Der Stromverbrauch könne sehr zeitnah in unterschiedlichen Perioden erfasst und direkt an den Netzbetreiber übermittelt werden, so Geschäftsführer Johannes Türtscher.

Widerstand gegen intelligente Stromzähler

Aufgrund einer EU-Verordnung müssen so gut wie alle österreichischen Haushalte mit intelligenten Stromzählern ausgestattet werden. Doch nicht alle sind von den Vorteilen der neuen Geräte überzeugt.

180.000 Stromzähler vor Austausch

Smart Meter können den Stromverbrauch entweder ein Mal am Tag erfassen oder sogar im Abstand von jeweils 15 Minuten. Letzteres jedoch nur auf ausdrücklichen Wunsch des Kunden. Die Daten sind jederzeit etwa am Computer abrufbar und bieten einen genauen Überblick über den Stromverbrauch.

In Vorarlberg müssen rund 180.000 Stromzähler ausgetauscht werden. Mitte 2020 soll damit großflächig begonnen werden.

„Strahlenbelastung wie eine SMS am Tag“

Kritik kommt von der Initiative „Stop Smart Meter“. Der Gerätetausch sei nicht notwendig, so der Wolfurter Dietmar Hohn von der Initiative. Er befürchtet eine Strahlenbelastung, der man unfreiwillig ausgesetzt sei. Bei einem Handy oder WLAN könne man das selbst entscheiden, hier aber nicht. Zudem ist Hohn um die Datensicherheit besorgt.

Die Strahlenbelastung bei Smart Meter sei gering und könne mit einer SMS am Tag verglichen werden, sagt Türtscher. Zudem befinde sich der Smart Meter im Zählerkasten und nicht wie beim Handy oft üblich am Körper.

Die Befürchtung, dass sensible Daten in falsche Hände gelangen könnten, weist Türtscher zurück. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass das geschehen könnte, handle es sich nur um einen Zahlensalat, mit dem niemand etwas anfangen könne. Es würden nur abrechnungsrelevante aber keine personenbezogenen Daten übermittelt werden.

Arbeiterkammer befürchtet Kosten für Kunden

Die Arbeiterkammer Vorarlberg sieht Vorteile durch eine exakte Abrechnung der Stromkosten, befürchtet aber, dass am Ende die Kunden für die Kosten der Umstellung aufkommen müssen. Von Seiten Vorarlberg Netz heißt es, der Austausch der Geräte sei kostenlos. In nächster Zeit seien auch keine nennenswerten Preiserhöhungen geplant.