Dort, wo normalerweise die Kirchenbänke stehen, werfen nun die Fenster bunte Lichtflecke auf den kahlen Boden. Der Altar und die Skulpturen sind christomäßig verpackt und hier und da lugen die Gesichter von Engelsfiguren hinter Staubabdeckungen hervor. Die 140 Jahre alte Kirche wird zum ersten Mal runderneuert.
Kopf der Baustelle ist Altbürgermeister Elmar Kolb. Der Schatz der Kirche ist die alles überspannende, 500 Quadratmeter große Decke aus Zirbenholz, sagt Kolb: „Diese hat ein Lauteracher Schreiner gemacht im Jahre 1880.“ Aufsehenerregend ist auch das Gerüst, das nahezu den gesamten Kirchenraum füllt. Ein Treppenaufbau und Verbindungsebenen über sechs Stockwerke wurden geschaffen, um ganz oben unter dem Dach, in 15 Metern Höhe, arbeiten zu können.
Lauteracher Kirche: Deckengemälde im neuen Glanz
Seit knapp einem Jahr ist die Lauteracher Kirche eine Baustelle. Im Zuge der geplanten Generalsanierung des Gotteshauses gab es immer wieder Überraschungen, was die Bauzeit verlängerte. Nun werden die Deckengemälde auf einem Gerüst in knapp 15 Meter Höhe restauriert.
„Kennen kein Vergleichsbeispiel“
Dort werden von Studenten und Professoren der Wiener Akademie der bildenden Künste die wertvollen Deckengemälde restauriert. „Das ist sicher eine ganz besondere Decke, nicht nur in Vorarlberg“, sagt Restauratorin Elisabeth Scheel. „Wir kennen kein Vergleichsbeispiel.“
Die Pfarrkirche Lauterach wurde 1887 geweiht. Die heutigen Sanierungskosten von fünf Millionen Euro werden von Pfarre, Diözese, Land, Gemeinde und Bundesdenkmalamt getragen. Der erste Gottesdienst in der restaurierten Kirche soll noch vor Weihnachten stattfinden.