Österreichs Gletscher sind weiter auf dem Rückzug. Im Bild: Blick vom Schweikertsee auf den Schweikertferner und den Fuß des Rofelewand-Massivs in den Jahren (v.l.) 2011, 2014, 2016 und 2018. –
APA/…AV/M. STRUDL
APA/…AV/M. STRUDL
WISSENSCHAFT

Vorarlbergs Gletscher „nicht mehr zu retten“

Eismassen bekommen die Auswirkungen des Klimawandels am deutlichsten zu spüren. Seit Jahrzehnten schrumpfen weltweit die Gletscher. Während große Gletschermassive noch über einiges an Substanz verfügen, verschwinden immer mehr kleine Gletscher. Für jene in Vorarlberg dürfte es schon zu spät sein, heißt es von Expertenseite.

Statt ewigen Eises immer mehr blanke Stellen, an denen Felsen hervorkommen und sich erhitzen – diese Entwicklung ist nach Angaben von Gletscherforscher Georg Kaser im gesamten Ostalpenraum zu beobachten. Seiner Ansicht nach werden die Vorarlberger Gletscher unter den Ersten sein, die völlig verschwinden. Es gebe nichts mehr zu retten, die Sache sei erledigt, so die ernüchternde Erkenntnis des Experten von der Universität Innsbruck.

Österreichs Gletscher sind weiter auf dem Rückzug. Im Bild der Brandner Gletscher (Vorarlberg) aufgenommen am 19. September 2003 (oben) und am 31. Juli 2015 (unten).
APA/ÖAV/KAUFMANN/GROSS
Symboldbild – Vorarlbergs Gletscher schwinden dahin. Im Bild der Brandner Gletscher, aufgenommen am 19. September 2003 (oben) und am 31. Juli 2015 (unten).

Gletscherschmelze unaufhaltsam

Schuld ist laut Kaser die Erderwärmung. Die steigenden Temperaturen mit Hitzewellen im Sommer würden dafür sorgen, dass das Eis auf den Gletschern zerfällt. Auch massive Schneefälle – wie es sie in den vergangenen Monaten in den Silvretta-Gletschern gegeben hat – könnten daran nichts ändern, ist Kaser überzeugt. Denn die aktuelle Gletscherschmelze sei ein nicht mehr aufzuhaltender Prozess, der bereits vor Jahrzehnten begonnen habe.