Jedes Jahr erhalten in Vorarlberg durchschnittlich 120 Männer und 75 Frauen die Diagnose Lungenkrebs. In gut 10 Jahren rechnen die Experten mit einer Verdoppelung. Während es bei Männern relativ konstant bleibt, sind immer mehr Frauen betroffen – deren Zahl werde in den kommenden Jahren noch stark steigen, sagt der Präsident der Vorarlberger Krebshilfe, Gebhard Mathis: „Es ist so, dass die Frauen beim Rauchen einfach aufgeholt haben und teilweise die Männer überholen.“
Ursache Zigarettenrauch
Zurückzuführen sei das auf die krebserregenden Inhaltsstoffe in Zigaretten, sagt der Primar der Lungenabteilung am Landeskrankenhaus Hohenems, Peter Cerkl: „Darunter sind Aromaten und Benzolverbindungen, die zu Fehlern in der genetischen Information führen und damit zu unkontrollierter Zellteilung. So entsteht am Ende des Tages ein Tumor.“
Meist viel zu spät erkannt
In der Lunge befinden sich keine Nerven. Deshalb mache sich der Krebs meist erst im fortgeschrittenen Stadium bemerkbar, so Cerkl – also erst bei starkem Husten, Atembeschwerden oder Blut im Speichel. Die Heilungschancen seien dann meist mehr als gering, trotz Fortschritt in der Medizin, so Cerkl: „Es gibt inzwischen moderne Behandlungsmethoden z.B. in Tablettenform, aber im Schnitt kann man nur 15 Prozent der Tumore so elegant behandeln.“
Neun von zehn Erkrankungen durch Rauchen
Es gebe außerdem auch die so genannte Immuntherapie, von der man jetzt immer mehr höre, sagt Cerkl. Die Patienten könne man also heutzutage besser behandeln und sie würden auch länger überleben. Aber auch bei diesen modernen Methoden werde es immer wieder so sein, dass Tumore fortschreiten, so der Primar. Hauptauslöser von Lungenkrebs sei nach wie vor das Rauchen, so die Experten: Neun von zehn Lungenkrebs-Erkrankungen seien darauf zurückzuführen.