Im obersten Stockwerk des Künstlerhauses führen Alexandra Wackers großformatige Tuschearbeiten in Schwarz-Weiß den Besucher/die Besucherin in geheimnisvolle Waldlichtungen oder vor die Tore von Nachbars Garten. Dahinter ein traumdunkles Baumgeflecht, aufgehellt durch wie zufällig gesetzte Lichtpunkte. Ein magisch schimmernder Abschluss für eine thematisch wohl durchchoreografierte Ausstellung.
„Es sind drei Schwerpunkte auszumachen bei dieser Ausstellung“, sagt Kurator Thomas Schiretz. „A) die Selbstporträts, B) die Blumenbilder und Landschaften und C) die großen Tuschearbeiten, die eher neueren Datums sind.“
Alexandra-Wacker-Sommerausstellung Bregenz
„Wenn ich male, sehe ich besser“, sagt Alexandra Wacker. Der 1958 in Bregenz geborenen Malerin wird die diesjährige Sommerausstellung der Stadt im Künstlerhaus gewidmet.
Berühmter Großvater
Im Balkonzimmer des Künstlerhauses finden sich Wackers Bregenz-Bilder. Der Blick auf das Seeufer vom fahrenden Zug aus – vorbeiwischende Leitungen, Zäune, die Pipeline, dahinter das Blau des Wassers. Im gegenüberliegenden Trakt erinnert Wacker, die seit dem Studium an der Akademie in Wien ebendort lebt, an ihren berühmten Großvater – den Maler Rudolf Wacker. Ihn, dem sie nie persönlich begegnet ist, porträtiert sie in Tusche als Kriegsgefangenen, zeigt ihn lässig, aber direkt aus dem Bild herausblickend.
Das tut auch Alexandra Wacker in ihren Selbstporträts. Großaufnahmen in Serie sind zu sehen, die Künstlerin rauchend. Malerei in Öl als Schule des Sehens: „Selfie habe ich, glaube ich, noch nie eines gemacht. Es hat auch, glaube ich, was mit einer intensiveren Beschäftigung zu tun“, sagt Wacker. Ein Porträt anzufertigen brauche eben lange, bis es passe. Die Ausstellung ist bis 25. August im Bregenzer Künstlerhaus zu sehen.