Weltrekordfunken in Lustenau steht in Flammen, dazu tausende Besucher im Vordergrund
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Chronik

Offiziell: Lustenauer Funken knackt Rekord

Die Hofstalder Funkenzunft aus Lustenau (Vorarlberg) hat den Sprung ins Guinness-„Buch der Rekorde“ geschafft: Der Funken in Lustenau wurde nach einer längeren Prüfungsphase als „tallest bonfire“ („höchstes Lagerfeuer“) bestätigt.

Am 16. März wurde der Funken in Lustenau angezündet. Genau 60,646 Meter ragte das Ungetüm damals in die Höhe. Den alten Weltrekord hielt ein Mitsommerfeuer (Slinningsbalet), das am 25. Juni 2016 in der norwegischen Hafenstadt Alesund brannte. Dessen Höhe von 47,396 Meter überbot der Lustenauer Funken letztlich deutlich.

Die Bestätigung sei der Funkenzunft via E-Mail zugstellt worden, schildert Funkenzunft-Hofstalden-Obmann Marco Hollenstein im ORF Vorarlberg-Interview. Die Bestätigung habe deswegen so lange gedauert, weil die Funkenzunft eine Vielzahl an Beweismitteln vorlegen habe müssen: Fotos, Videos, Berichte des Vermessers und von Zeugen.

Zwischenfall beim Abbrennen

Dem Funken war eine intensive öffentliche Debatte vorausgegangen. Gerade Umweltschützer hatten die Sinnhaftigkeit des Unterfangens infrage gestellt. Der Lustenauer Bürgermeister Kurt Fischer (ÖVP) wurde angezeigt, weil er das Vorhaben bewilligt hatte.

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Rekordfunken in Lustenau kurz nach dem Anzünden
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Weltrekordfunken in Lustenau steht in Flammen
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Weltrekordfunken in Lustenau steht in Flammen, dazu tausende Besucher im Vordergrund
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Feuerwehreinsatz beim Weltrekordfunken in Lustenau
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Aufbau der Weltrekordfunkens in Lustenau
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Aufbau der Weltrekordfunkens in Lustenau
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Aufbau der Weltrekordfunkens in Lustenau
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Aufbau der Weltrekordfunkens in Lustenau
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Beim Funkenfest selbst kam es dann zu einem Zwischenfall: Wind und eine thermische Sogwirkung verursachten einen starken Funkenflug. Die Einsatzkräfte hatten es mit Glut zu tun, die etwa 300 Meter durch die Luft gewirbelt wurde. An Dächern, Zeltplanen und Autos entstanden Schäden, für die letztlich die Versicherung aufkommen musste.

Vorarlberger Brauchtum

Das Abbrennen von Funken ist Teil des Vorarlberger Brauchtums. Traditionell soll damit am ersten Wochenende in der Fastenzeit der Winter vertrieben werden. Rund hundert Funken werden an einem typischen Funkenwochenende angezündet.

Schon einmal hat eine Vorarlberger Gemeinde den Weltrekord für das höchste Lagerfeuer gehalten: Die Gemeinde Gaißau schraubte die Bestmarke am 12. März 2000 auf den damaligen Rekord von 41 Metern.