Vortrag beim Kongress
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KONGRESS

Positive Psychologie soll motivieren

Mitarbeiter motivieren, schulischen Erfolg vergrößern, Selbstbewusstsein stärken – darum geht es in der „positiven Psychologie“. Entsprechend groß ist das Interesse an einem Kongress, der zur Zeit in Götzis stattfindet – und bei dem es um das Zusammenspiel von Erziehung, Bildung und Wirtschaft geht.

Rund 400 Interessierte aus Wirtschaft, Bildungseinrichtungen und angewandter Psychologie lauschen den Vorträgen, die sich unter anderem mit den Bedingungen und Konsequenzen menschlichen Wohlbefindens beschäftigen.

Kongress für „positive Psychologie“ in Götzis

Mitarbeiter motivieren, schulischen Erfolg vergrößern, Selbstbewusstsein stärken – um solche Themen geht es in der „positiven Psychologie“. Zu diesem Thema findet derzeit ein Kongress im Kulturzentrum Ambach statt.

Stärken statt Gegensätze

Die Forschungsrichtung, die vom amerikanischen Psychologen Martin Seligman begründet wurde, widmet sich mehr den Stärken und Tugenden als den Defekten und Gegensätzen, sagt Philip Streit von der Akademie für positive Psychologie: „Wir brauchen sowohl in der Politik, wie in der Erziehung eine Kultur der Begegnung, des miteinander Redens, egal wie weit die Lager auch auseinander sind.“ Das alte Kluft-Denken links/rechts, oben/unten denken, helfe nicht weiter.

Philip Streit| von der Akademie für positive Psychologie
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Philip Streit von der Akademie für positive Psychologie

Positive Firmenkultur ist messbar

Die Vertreter der positiven Psychologie plädieren auch für eine Firmenkultur, die das Wohl der Beschäftigten in den Mittelpunkt stellt und gerade deshalb auch wirtschaftlichen Erfolg begründet, erklärt Kim Cameron, der Erfinder der „Positiven Führung“: „Wenn man positive Führung anwendet und eine positive Kultur erzeugt, verbessert das die Ertragslage, die Produktivität, die Qualität, die Innovationskraft und die Kundenzufriedenheit – also alle Bereiche, die man messen kann.“

Kim Cameron, der Erfinder von „Positive Leadership“
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Kim Cameron, der Erfinder der „Positiven Führung“

Offenheit des Geistes als Schlüssel

Messen könne man aber auch den Zusammenhang zwischen Motivation und Wohlbefinden – und das nicht nur im Wirtschaftsleben, sondern auch im Privaten, sagt die Lehr- und Lernforscherin Michaela Brohm-Badry von der Universität Trier: „Im Hintergrund all dieser Variablen ist eine, die alles zusammmenbindet. Der Schlüssel ist die Offenheit des Geistes. Offen und neugierig zu sein für Menschen, Kulturen, Länder, Texte, Musik. Die Neugierde auf die Welt ist das Entscheidende.“

Michaela Brohm-Badry, Lehr- und Lernforscherin an der Universität Trier
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Die Lehr- und Lernforscherin Michaela Brohm-Badry von der Universität Trier