Die Spitzenkandidaten für die Landtagswahl diskutieren mit Moderator Roman Rafreider.
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Politik

Diskussion der Spitzenkandidaten bei der IV

Beim traditionellen Sommerempfang der Industriellenvereinigung (IV) am Montag fand die erste große Diskussion der Spitzenkandidaten für die Landtagswahl statt. Im Mittelpunkt stand das „Big Picture“-Modell der IV mit Schwerpunkten wie Raumplanung, Mobilität, Infrastruktur und Innovation.

Erste Elefanten-Runde bei IV-Sommerempfang

Das von der Industriellenvereinigung im Jänner präsentierte Konzept „Big Pictures“ war Hauptthema am Montag beim Sommerempfang der Vorarlberger Industriellenvereinigung.

Mit dem „Big Picture“, also einem großen Bild, will die IV in Vorarlberg das Augenmerk weg von der bisherigen Einzelbetrachtung hin zu einer Gesamtbetrachtung zu lenken. In dem Modell wird Vorarlberg in neun Handlungsräume eingeteilt. Darin eingearbeitet sind zehn Projekte mit besonderem Handlungsbedarf – wie etwa das dichtere und höhere Bauen, die Überarbeitung der Landesgrünzone oder die Verbesserung der überregionalen Mobilität. 40 Experten aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens haben an dem Zukunftsbild mitgearbeitet. Die IV fordert mehr Tempo und Entscheidungsbereitschaft von der Politik.

Scheffknecht: Umsetzung zu langsam

Insgesamt stößt das Konzept der Industriellenvereinigung auf Zustimmung bei den Parteien. Sabine Scheffknecht von den Neos ist mit dem Konzept des „Big Pictures Vorarlberg“ einverstanden, ihr gehe die Umsetzung allerdings zu langsam voran, so Scheffknecht bei der Diskussionsrunde der Spitzenkandidaten beim Sommerfest der IV. In Sachen Infrastruktur gebe es gute Konzepte im Land, allerdings fehle offenbar der Mut, sie umzusetzen.

Rauch: Grenzüberschreitend denken

Johannes Rauch von den Grünen begrüßt die Beseitigung des Kirchturmdenkens. In dem Konzept ist auch eine grenzüberschreitendende Mobilität und eine Zusammenarbeit der Fachhochschule mit der Hochschule St. Gallen vorgesehen. Aber das gehe ihm nicht weit genug, man sei zu sehr auf Vorarlberg fokussiert. „Wir müssen die Zukunft dieses Landes grenzüberschreitend denken“, so Rauch. Großprojekte wie die S18 oder die große Feldkircher Tunnelspinne lehnt Rauch ab.

SPÖ: Starke Identifizierung

Martin Staudinger von den Sozialdemokraten begrüßt das Konzept. „Hier geht es um Bildung, Kindergartenbetreuung, um Hochschulentwicklung – aber auch Infrakturentwicklung“, so Staudinger, das seien Themen, mit denen sich die SPÖ stark identifizieren könne.

Bitschi: Landesgrünzone mitdiskutieren

Auch Christof Bitschi von der FPÖ hält das Konzept für den richtigen Zugang. Allerdings sieht auch er, das in einigen Bereichen gebremst werde. Das verstehe niemand. Auch die Landesgrünzone müsse in der Raumplanungsdebatte mitdiskutiert werden, so Bitschi. Da habe man offenbar zu sehr an den grünen Koalitionspartner gedacht.

Wallner: Einige Themen fehlen

Für Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) geht das Konzept in manchen Punkten nicht weit genug – es fehlten Themen wie Sicherheit, Pflege, Soziales oder auch der Klimaschutz. Als Landeshauptmann müsse man die Dinge etwas breiter betrachten. Zudem kritisiert Wallner die Einteilung in Stadt und Land in dem Konzept.

Martin Ohneberg erneut zum Präsidenten gewählt

Im Rahmen des Sommerempfangs fanden auch die Präsidiumswahl der IV Vorarlberg statt. Der Vorstand der IV wählte erneut Martin Ohneberg zum Präsidenten. Der 48-Jährige übt dieses Amt seit 2015 aus und wird auch die kommenden vier Jahre an der Spitze der heimischen Industrie stehen – mehr dazu in: Martin Ohneberg erneut IV-Präsident.