Als sichtbares Zeichen der Digitalisierung in der Baulehre erhält jeder Lehrling ab dem zweiten Lehrjahr ein Gratis-Tablet, das er nach erfolgreichem Lehrabschluss behalten darf.
Derzeit 200 Lehrlinge im Land
Die Bauinnung erwartet sich von der Neuausrichtung eine weitere Verbesserung der Lehrausbildung und mehr Fachkräfte. „In den vergangenen Jahren war in Vorarlberg ein zunehmender Trend zur Lehrausbildung am Bau festzustellen. Die drei Maurerklassen in der Berufsschule sind gut gefüllt und in der Bauakademie in Hohenems herrscht Hochbetrieb“, sagt Innungsmeister Peter Keckeis.
Mit 200 Lehrlingen in der heimischen Bauwirtschaft werden aktuell zehn Prozent mehr Lehrlinge ausgebildet als im Vorjahr. Die Ausfallquote ist laut Keckeis beinahe auf null gesunken. Im Jahr 2016 gab es in Vorarlberg 165 Lehrlinge am Bau und mehr Lehrabbrecher.
Maurer heißt künftig Hochbauer
Innungsmeister Keckeis betont, dass sich der Beruf des Maurers in den vergangenen Jahren stark verändert hat und noch weiter entwickeln wird. Mit der „Baulehre 2020“ sollen schon jetzt die richtigen Weichenstellungen für die Zukunft erfolgen. Dieser moderne Ansatz zeige sich in den neuen Namen: Der Maurer wird zum Hochbauer und entspricht damit dem Tiefbauer, der ehemalige Schalungsbauer heißt in Zukunft Betonbauer, wie dies international üblich ist.
Fachlich neu zeigt sich die neue Baulehre durch die Einbeziehung von neuen Arbeitstechniken wie digitale Vermessung oder elektronischem Datenmanagement. Außerdem ist die Einführung einer vierjährigen „Kaderlehre“ geplant. Dazu gehören eine vertiefte betriebswirtschaftliche Ausbildung und ein zusätzlich wählbarer technischer Schwerpunkt.
Auch Baustelle wird digital
Neben der inhaltlichen Neuausrichtung wird ein Schwerpunkt auf digitale Lernmethoden gelegt. Bereits ab Herbst 2019 werden Lern-Videos, Online-Trainings und Wissenschecks auf einer Internet-Plattform angeboten, um die Lehrlinge optimal auf die Lehrabschlussprüfung und die künftigen digitalen Arbeitswelten vorzubereiten.