Die Kanisfluh im Bregenzerwald im Sonnenschein
Hanno Thurnher
Hanno Thurnher
Chronik

Kanisfluh soll unter Schutz gestellt werden

Das Land plant, die Kanisfluh im Bregenzerwald unter Schutz zu stellen. Ein entsprechender Verordnungsentwurf wurde versandt und liegt in den Gemeinden Au, Mellau und Schnepfau bis zum 26. Juli zur Einsicht auf.

Die Kanisfluh ist ein Bergmassiv im zentralen Bregenzerwald zwischen den Orten Mellau und Au.

Der Verordnungsentwurf sieht ein Landschaftsschutzgebiet mit Kernzone vor, informierte Landesrat Johannes Rauch (Grüne) in einer Aussendung am Dienstag. Die land- und forstwirtschaftliche Nutzung sowie die Jagd werde nicht eingeschränkt. Die Kernzone würdige den Umstand, dass die Kanisfluh einst als „Edelweißberg“ bekannt gewesen sei. Das Edelweißpflücken habe zur ersten Naturschutzordnung im Land geführt.

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Die Kanisfluh im Bregenzerwald
Hanno Thurnher
Das Bergmassiv gilt als ein Wahrzeichen des Bregenzerwaldes
Die Kanisfluh im Bregenzerwald mit Bregenzerach im Vordergrund
Hanno Thurnher
Die Kanisfluh im Bregenzerwald wurde per Verordnung unter Schutz gestellt
Schmetterling auf der Kanisfluh
Hanno Thurnher
Insgesamt 966 Schmetterlingsarten wurden im Gebiet identifiziert
Zahlreiche Wanderer auf der Kanisfluh im Bregenzerwald
Hanno Thurnher
Die Kanisfluh ist auch ein beliebtes Naherholungsziel
Steinbock auf der Kanisfluh
Hanno Thurnher
70 bis 80 Steinböcke halten sich auf der Kanisfluh auf

Ziel sei es, „die Schönheit und Besonderheit der Kanisfluh“ auch für zukünftige Generationen zu erhalten, so Rauch. Sie sei nicht nur durch ihre Großraumbiotope und Ursprünglichkeit von Bedeutung, sondern auch als Erholungsort für die Menschen „ein Juwel“.

„Hot spot“ der Biodiversität

Die Kanisfluh sei auch ein „Hot spot“ der Biodiversität im Land, so Rauch weiter. So halte sich eine von etwa 160 Steinbock-Kolonien in den Alpen im Gebiet auf, etwa 70 bis 80 Tiere auf der Kanisfluh. Zudem konnten 966 verschiede Schmetterlingsarten nachgewiesen werden. Bei drei davon handelte es sich um Erstnachweise in Österreich.

Die Kanisfluh war in den vergangenen Jahren immer wieder in die Schlagzeilen geraten, weil ein Unternehmen dort in 30 Jahren 800.000 Kubikmeter Gestein abbauen wollte. Nach heftigem Widerstand zog die Firma das Projekt schließlich zurück.