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Wirtschaft

Vorarlberger Wirtschaft hält Erfolgskurs

Überdurchschnittliches Wachstum, positive Arbeitsmarktzahlen, hohe Produktivität und erneut gestiegene Exporte sowie starke Tourismus-Ergebnisse: Die Vorarlberger Wirtschaft bleibt trotz eines weltweiten Rückgangs der Konjunktur weiterhin auf Erfolgskurs, geht aus dem „Vorarlberger Wirtschaftsbericht 2018/19“ hervor.

Die Vorarlberger Wirtschaft hat laut Berechnungen der Wirtschaftskammer und der Landesstelle für Statistik im Vorjahr um 3,2 Prozent zugelegt – mehr als im österreichweiten Durchschnitt. Zu diesem Wachstumsplus beigetragen haben alle Bereiche – von Industrie über Gewerbe und Handwerk bis zum Dienstleistungssektor.

Einer der Gradmesser für die heimische Wirtschaft ist die Exportquote, die trotz weltweit schlechter werdender Bedingungen erneut gestiegen ist. Laut Hochrechnungen dürfte der Wert der Ausfuhren im Vorjahr erstmals 10,4 Milliarden Euro betragen. Ein Wert, der selbst Wirtschaftslandesrat Karlheinz Rüdisser (ÖVP) überrascht. Er beobachte die Situation seit 40 Jahren – an eine derart langanhaltende Hochkonjunkturphase könne er sich nicht erinnern, so Rüdisser bei der Präsentation des „Vorarlberger Wirtschaftsbericht 2018/19“ am Dienstag.

Mehr freie Arbeitsplätze

Die gute Konjunkturlage wirkt sich auch auf den Arbeitsmarkt aus. Mit durchschnittlich 5,4 Prozent ist die Arbeitslosenquote im Vorjahr deutlich unter dem Bundesschnitt gelegen. Parallel dazu sind laut Rüdisser immer mehr Menschen auf dem heimischen Arbeitsmarkt untergekommen. Im Durchschnitt seien in den letzten Jahren etwa 2.400 Arbeitsplätze dazugekommen. Im vergangenen Jahr seien es sogar 4.000 gewesen.

Neben dem Anstieg bei den Beschäftigungen sind auch die Lehrlingszahlen gestiegen. Mit Jahresende haben knapp 1.900 Betriebe mehr als 7.000 Lehrlinge ausgebildet.

Metzler: Schwieriges Umfeld

Wirtschaftskammerpräsident Hans-Peter Metzler warnt jedoch davor, sich auf diesen Erfolgen auszuruhen. Das internationale Umfeld sei nicht gerade motivierend. Metzler sprach Protektionismus, Handelskriege und die schwierige geopolitische Situation als Probleme an.

Vom Land fordert Metzler weitere Verbesserungen der Rahmenbedingungen für die Vorarlberger Wirtschaft – beispielsweise Investitionen in Infrastruktur und Digitalisierung. Und vom Bund fordert Metzler die Umsetzung der zuletzt angekündigten Steuerreform.