Sabine Scheffknecht und Robert Yen
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Neos: Mobilitätskonzept eine „Sackgasse“

NEOS hat das Mobilitätskonzept der Landesregierung scharf kritisiert. Es gebe keine langfristige Vision, stattdessen treffe die Regierung nur kurzfristige Richtungsentscheidungen. Als Gegenentwurf präsentierten NEOS ein eigenes Konzept, wie die Klimaziele erreicht und die Straßen vom Verkehr entlastet werden könnten.

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NEOS sehen im Mobilitätskonzept der Landesregierung eine Sackgasse

Die größte Baustelle Vorarlbergs, wenn es um die CO²-Emissionen geht, ist den NEOS zufolge, wenig überraschend der Güterverkehr. Die NEOS werfen der Landesregierung vor, ganz klar ihr Ziel verfehlt zu haben und zitieren aus dem Energieautonomiebericht 2018 – da zeige sich, dass die Ausstöße um fast ein Viertel zugenommen haben.

Yen: „Die Landesregierung darf sich anstrengen“

„Mehr Lkw müssen auf die Schiene und damit das geschieht, muss die Landesregierung in Wien Druck machen, damit der zweigleisige Ausbau stattfindet“, sagt Mobilitätsexperte Robert Yen. Er kandidiert für die Neos auf Platz 10 bei der Landtagswahl. Yen wirft der Landesregierung vor, in diesem Bereich völlig untätig zu sein. „Und das sind Dinge, die mir einfach schleierhaft sind. Ist es zu mühsam? Weil das Leben ist nicht nur einfach, die Landesregierung darf sich anstrengen.“

Robert Yen
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Mobilitätsexperte Robert Yen

Nur Busse sind zu wenig

Yen sieht das Vorarlberger Rheintal als urbanen Raum, in dem rund eine Viertelmillion Menschen leben. Er könne sich vorstellen, dass Straßenbahnen oder Seilbahnen die Straßen entlasten würden und zudem verlässlicher wären. „Das ist eine kommunale Entscheidung oder eine Entscheidung von mehreren Kommunen, die sagen, ja, das würde hier gut passen. Aber allein ein Konzept nur auf Busse auszurichten, ist ein bisschen wenig.“

Autofahrer zur Kasse bitten

Das ganze würde natürlich eine Menge Geld kosten, der Mobilitätsexperte will deshalb jene, die mit dem Auto fahren, stärker zur Kasse bitten: „Die EU nennt es polluter pays principle und user pays principle“. Daraus ergäben sich Möglichkeiten zur Querfinanzierung in Richtung anderer Verkehrsmittel, so Yen.

Gesamtbelastung soll nicht steigen

Wenn dafür aber ein attraktives öffentliches Verkehrsnetz entstehe, dürfte es seiner Meinung nach, den Vorarlbergern nicht schwerfallen, auf das Auto zu verzichten. Wichtig dabei sei, dass die finanzielle Gesamtbelastung für den Bürger dadurch nicht steige, deshalb solle umweltschädliches Verhalten höher und Arbeit weniger besteuert werden, so Yen.

ÖVP: Visionen halten Realität nicht stand

Die ÖVP wehrt sich gegen den die Vorwürfe der NEOS: die pinken „Verkehrs-Visionen“ halten aus Sicht von Verkehrssprecher Daniel Steinhofer in vielen Bereichen einem Realitäts-Check nicht stand. Es sei unbestritten, dass der Ausbau des öffentlichen Verkehrs eine der wesentlichen Prioritäten der kommenden Jahrzehnte sein wird. Steinhofer ist allerdings der Ansicht, dass es günstiger sei, bestehende Systeme zu optimieren, statt zusätzliche für teures Geld einzuführen.