Wetterradar auf der Valluga
Chronik

Wetterradar muss auf Regierung warten

Die Wiederinbetriebnahme des defekten Wetterradars auf der Valluga könnte sich weiter verzögern: Nach Angaben von Manfred Bauer, Leiter der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in Innsbruck, könnte aufgrund der Neuwahl und der Bildung einer neuen Regierung erst ab 2020 mit der Instandsetzung begonnen werden.

Valluga
Die Valluga ist ein 2.809 Meter hoher Berg in den westlichen Lechtaler Alpen und der höchste Gipfel im Arlberggebiet auf der Grenze zwischen den österreichischen Bundesländern Tirol und Vorarlberg.

Für Bauer besteht kein Zweifel: Das Wetterradar auf der Valluga ist ein wichtiger Teil des Naturgefahrenmanagements. So es hätte auch beim Hochwasser des Rheins vor wenigen Tagen wichtige Informationen liefern können: Wie viel Schnee liegt noch in den Bergen, wie viel Schmelzwasser kommt noch nach. Die Deutschen und Schweizer Kollegen haben seit dem Blitzeinschlag auf der Valluga nachgerüstet, räumt Bauer ein, die Station auf der Valluga habe aber weiterhin ihre Berechtigung.

Vorarlberg und Tirol versuchen jetzt, im Rahmen eines Euregio-Projekts mit Südtirol einen Finanzpartner zu gewinnen. Solange es keine Zusage des Bundes gebe, sei eine neuerliche Inbetriebnahme so gut wie ausgeschlossen, so Bauer. Die Kosten würden rund eine Million Euro betragen.

Von Blitz getroffen

Seit mehr als einem Jahr ist das Wetterradar auf der Valluga außer Betrieb. Die 4,8 Millionen Euro teure Anlage wurde durch einen Blitzschlag zerstört und seither nicht mehr repariert. Ein Umstand, der zuletzt die Freiheitlichen im Land auf den Plan gerufen hat, weil dies unter anderem zu Problemen bei der Gewährleistung der Lawinensicherheit führe – mehr dazu in Wetterradar: Land hofft auf neue Betreiber.

Für die Experten in der Zentralanstalt für Meteorologie ist die Station in 3.000 Meter Höhe von großer Bedeutung. Auf der Valluga besteht ein seltener Rundumblick: Das ermöglicht präzise räumliche Messungen, die eine Messung am Boden nicht leisten könne. Die Messdaten sind für Niederschlagprognosen bis zu einer Stunde fundamental, aber auch für mittelfristige Wetterprognosen.