Rothirsch mit prächtigem Geweih
APA/dpa/Rainer Jensen
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Chronik

Jägermeister fordert Wild-Rückzugsgebiete

Die Wildtiere im Land würden immer stärker unter Druck geraten, sagt Landesjägermeister Christof Germann: Sie würden zunehmend aus ihren angestammten Lebensräumen verdrängt. Er fordert klar definierte Wild-Rückzugsgebiete.

Die Vorarlberger Jägerschaft feiert heuer ihr 100-jähriges Bestehen. Der Verein vertritt die Interessen der rund 2.500 Vorarlberger Jägerinnen und Jäger. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht der Naturschutz und damit auch der Schutz der heimischen Wildtiere, erklärt Germann im ORF Vorarlberg-Interview: „Wir sehen die Wildtiere als die stillen Verlierer der Entwicklung der letzten Jahre.“ Deswegen sehe man sich als „Anwälte für die Wildtiere“.

Christof Germann im Gespräch mit ORF-Redakteur David Breznik

Germann wünscht sich einen Interessensausgleich zwischen Tourismus, Jagd und Forstwirtschaft. Gerade hier sieht er aber auch einen dringenden Handlungsbedarf. „Uns ginge es um eine wildökologische Raumplanung, wo klar definiert wird, wo touristische Nutzung stattfinden soll, wo Freizeitnutzung stattfinden soll.“ Im Gegenzug müsse es auch Rückzugsgebiete für Wildtiere geben, sagt Germann. „Und diese Rückzugsgebiete müssen dann auch entsprechend geschützt sein.“

Weiterentwicklung in Richtung Naturschutz

Germann geht davon aus, dass sich die Jägerschaft noch weiter in Richtung Naturschutz orientieren muss. Eine weitere Aufgabe sei die Wissensvermittlung. Das sehe man auch daran, wie stark die Jägerschule derzeit nachgefragt werde.