Gartentipp Gehölze Terrasse und Balkon
Harald Rammel
Harald Rammel
„Gartentipp“

Den Balkon in einen Garten verwandeln

Pflanzen sind im Wohnumfeld wertvolle Begleiter: Sie liefern Sauerstoff, binden Kohlendioxyd und erhöhen die Luftfeuchtigkeit. Darüber hinaus kühlen sie im Sommer und spenden Schatten. Allerdings haben nicht alle einen Garten, doch auch ein Balkon oder eine Terrasse kann begrünt werden, wie Harald Rammel von der Landwirtschaftskammer Vorarlberg im „Gartentipp“ verrät.

ORF Vorarlberg: Welche Gehölze eignen sich für eine dauerhafte Begrünung auf der Terrasse?

Harald Rammel: Man kann fast alle kleinwüchsigen Sträucher in geräumige Tröge oder Töpfe pflanzen. Problematisch sind große Bäume. Diese lassen sich nur mit speziellen baulichen Maßnahmen auf Gebäudedächer verpflanzen. Sträucher, Heckenpflanzen und vor allem Kletterpflanzen fühlen sich in frostfesten Trögen oder Töpfen wohl. Auch Beerenobst wie Heidelbeeren, Johannisbeeren, Stachelbeeren, Minikiwi, usw. eignen sich bestens. Und wenn ausreichend Platz vorhanden ist, funktionieren auch Säulen- und Zwergbäumchen von Apfel, Zwetschke, Pfirsich, usw.

Sendungshinweis: Gartentipp bei ORF Radio Vorarlberg, 26. Mai 2023

ORF Vorarlberg: Wie sollen die Pflanzgefäße beschaffen sein?

Harald Rammel: Winterharte Gehölze benötigen unbedingt frostfeste Töpfe. Hier kommt Holz, Stahl, Faserbeton oder spezielle Keramik zum Einsatz. Schwere Gefäße sind standfester. Selbst Hochbeete findet man immer öfters auf Dachterrassen. Wichtig ist bei allen Gefäßen, dass überschüssiges Wasser unten abfließen kann, ohne den Nachbarn darunter zu überfluten. Ein Loch im Topfboden und darüber eine drei bis fünf Zentimeter starke Drainage-Schicht aus Leca oder Kies sind notwendig. Diese wird durch Gartenvlies von der Pflanzerde getrennt.

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Gartentipp Gehölze Terrasse und Balkon
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ORF Vorarlberg: Welches Substrat verwendet man am besten?

Harald Rammel: Ideal für die meisten Gehölze ist Kübelpflanzenerde. Das ist ein Gemisch aus guter toniger Gartenerde und leichten Bimsgestein oder Leca. Es speichert gut Wasser und sackt kaum zusammen. Für Hortensien, Rhododendren oder Heidelbeeren nimmt man spezielle Moorbeeterde, denn diese Pflanzen benötigen unbedingt saure Erde fürs Gedeihen. Diese sackt jedoch mit der Zeit zusammen und muss immer wieder ergänzt werden.

ORF Vorarlberg: Soll man den Topf beim Pflanzen ganz voll mit Erde machen?

Harald Rammel: Es ist besser, mit der Erde einige Zentimeter unter dem Topfrand zu bleiben. Das erleichtert das Gießen der Pflanzen. Besonders unter Dach stehende Gehölze brauchen regelmäßig Wasser. Auch im Winter vergisst man gern aufs Gießen, doch Pflanzen im Topf sind auf unsere Pflege angewiesen. Wintergrüne Pflanze zeigen bei zu wenig Wasser rasch Trockenschäden an den Blättern. Dem kann man durch eine automatische Bewässerung vorbeugen, wie sie verschiedene Gartenbaubetriebe im Land anbieten.

ORF Vorarlberg: Wie sieht es mit Nährstoffen aus?

Harald Rammel: Trog- und Topfpflanzen leben natürlich nicht nur von Luft und Wasser. Hier muss man in der Wachstumsperiode regelmäßig Nährstoffe in Form von Langzeitdünger nachliefern und oberflächlich in den Erdballen einarbeiten. Dann wird der Balkon zum Paradies.