ORF Vorarlberg: Welche Vorteile hat das Umpflanzen im Herbst?
Dür: Wir haben eine längere Periode Zeit um zu verpflanzen, von Oktober bis Dezember. Außerdem gehen die Pflanzen in die Winterruhe, verlieren ihre Blätter und müssen deshalb nicht so viele Pflanzenteile mit Wasser versorgen. Ein weiterer Vorteil sind die kühleren Temperaturen und genügend Bodenfeuchtigkeit.
ORF Vorarlberg: Wieso sollten gerade Stauden geteilt werden?
Dür: Die oberirdischen Teile bei den Stauden sind nicht winterhart und sterben ab. Sie ziehen ihre Kraft über den Winter in das Wurzelwerk zurück. Außerdem wachsen Stauden rundum und verholzen in der Mitte. Das hat zur Folge, dass ältere Staudenpflanzen auseinanderfallen. Deshalb ist das Teilen der Stauden wichtig. Dadurch werden die Pflanzen verjüngt und Blühen im nächsten Jahr wieder üppiger. Zum Beispiel Funkien, Rudbeckia, Indianernessel oder auch die Sonnenbraut.
Sendungshinweis: Gartentipp bei ORF Radio Vorarlberg, 21. Oktober 2022
ORF Vorarlberg: Worauf muss beim Teilen der Pflanzen geachtet werden?
Dür: Der Boden sollte feucht sein, die Stauden möglichst groß und tief ausgraben und dann vorsichtig mit einem Spaten teilen. Bei großen Pflanzen können mehrere neue gemacht werden. Danach die neuen Pflanzen auf gleicher Pflanzhöhe, also nicht zu tief setzen. Am Schluss alles gut wässern.
ORF Vorarlberg: Gilt für Gräser dasselbe?
Dür: Gräser können ebenso im Herbst gut verkleinert werden. Zum Teilen werden die Gräser jetzt zurückgeschnitten, damit sie nicht vertrocknen. Da Gräser ein feines Wurzelwerk haben, verwendet man am besten ein Messer um den Ballen zu Verkleinern. Gräser sollten beim Teilen einen nassen Wurzelballen haben.
ORF Vorarlberg: Können Beeren auch so geteilt werden?
Dür: Johannisbeeren, Himbeeren und auch Brombeeren können ebenfalls jetzt geteilt werden. Johannisbeersträucher sind oft sehr dicht, weshalb hier ein Teilen eine richtige Verjüngungskur ist und die Pflanzen im darauffolgendem Jahr besser tragen. Auch bei den Beeren wird der ganze Strauch vorsichtig mit dem Spaten ausgegraben und dann geteilt.
ORF Vorarlberg: Welche Kübelpflanzen können auf ähnliche Art verkleinert werden?
Dür: Der Agapanthus, die Schmucklilie, bildet ein starkes Wurzelwerk welches mit der Zeit sogar Töpfe sprengt. Durch das starke Wurzelwerk ist zu wenig Substrat und somit auch zu wenig Wasser bzw. Dünger im Topf und die Pflanzen verkümmern. Das Teilen der Pflanze kann Abhilfe schaffen. Der Agapanthus wird geviertelt und dann wieder in einen Topf gepflanzt. Wenn der Ballen zu fest ist, müssen eventuell die Wurzeln mit einem Beil getrennt werden.
ORF Vorarlberg: Durch das Teilen vermehren sich die Pflanzen – Was soll mit diesen geschehen?
Dür: Vielleicht hat ein Nachbar oder ein Gartenneuling Freude mit den Ablegern.