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Hortensien – Blütensträucher für jede Gartensituation

Im ORF Radio Vorarlberg Gartentipp geht es dieses Mal um die beliebte Hortensie. Sie ist schön und relativ anspruchslos. Daher findet sie sich in vielen Vorarlberger Gärten. Gärtnermeister Harald Rammel gibt Tipps zur Pflege.

Es gibt ja eigentlich nicht die Hortensie, denn Hortensien ist eine Pflanzengattung mit ganz unterschiedlichen Vertretern und auch vielen verschiedenen Sorten. Am bekanntesten ist die Bauernhortensie mit halbrunden Blütenständen. Die Rispenhortensie hat spitze Blütenstände, die Tellerhortensie mit Blüten, oft von einem Kranz aus Scheinblüten eingefasst; die Samt-Hortensie mit stark behaarten Blättern, die Eichenblättrige Hortensie mit gezackten Blättern oder die Kletterhortensie, ein wunderschöner Kletterstrauch für schattige Lagen.

Aber jetzt blühen alle gleichzeitig

In der Natur blühen die meisten Hortensien vom späten Frühling über mehrere Wochen bis in den Hochsommer. Manche Gärtner treiben zusätzlich verschieden Hortensien an, um für Ostern oder für den Muttertag blühende Topfpflanzen zu bekommen.
Rispenhortensien starten etwas später, aber ihre Blütenstände sind dafür bis zum Winter attraktiv. Und die Bauernhortensie Endless Summer bringt im Juni und dann nochmals Anfang September einen Flor hervor.

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Alle Hortensien sind sommergrüne Sträucher. Sie lieben frische bis feuchte Böden und ausreichen Wassernachschub und alle fühlen sich im lichten Schatten am wohlsten. Wobei die Bauernhortensie es lieber dunkler mag, Rispenhortensien und Samthortensien kommen auch mit direkter Sonne gut zurecht.

Manchmal sieht man Hortensien mit ganz gelben Blättern. Diese Blattaufhellungen weisen auf einen Eisenmangel hin. Das kommt davon, da in den Vorarlberger Böden meist zu viel Kalk und Magnesium enthalten ist. Diese beiden Nährstoffe blockieren die Eisenaufnahme und es kommt zu Chlorosen.

Hortensien lieben von Natur aus saure Böden. Mit speziellen Dünger (z.B. Moorbeet- oder Rhododendrondünger) bzw. Eisenchelat-Dünger können wir den Chlorosen gegenwirken.
Hortensien sollten am besten mit Regenwasser gegossen werden, das ist bekanntlich ebenfalls kalkfrei. Überhaupt muss der Wassernachschub beim Hortensien gut funktionieren.

Rammels persönlicher Favorit sind Rispen-Hortensien. Sie bilden stabile Sträucher mit standfesten Trieben im Unterschied zu den riesigen Blütenbällen der Sorte Annabelle, wo jeder Trieb eine Stütze braucht. Rispenhortensien locken auch viele Blütenbesucher an. Das unterscheidet sie von vielen Gartenhybriden, die oft nur sterile Schaublüten haben. Und schließlich sehen Rispenhortensien auch im abgeblühten Zustand durch ihre Blütenstände noch nett aus.
Bei der Rispenhortensie kann ich mit dem Schnitt die Blütengröße bestimmen. Schneide ich sich im ausgehenden Winter stark zurück, treibt sie kräftige Triebe mit großen Blütenrispen. Kürze ich hingegen die Triebe nur schwach ein, bekommen ich einen schwächeren Austrieb, der aber mehr kleinere Blütenstände trägt.

Wässern am wichtigsten

Am wichtigsten ist im Moment klar das Wässern. Hydrangea (der botanische Name der Hortensie) bedeutet sinngemäß Wasserfass/Wasserstrauch. Das zeigt, dass diese Pflanzen viel Wasser brauchen. Besonders bei den hochsommerlichen Temperaturen.

Pflanzen im Topf unbedingt in einen flachen Untersetzer stellen und diesen an heißen Tagen mit Wasser füllen. Und jetzt könnte man die Pflanzen ein letztes Mal düngen (Hortensien- oder Rhododendrondünger), damit sie noch ausreichend Zeit haben, ihre Winterfestigkeit zu erlangen.