Kletterseile haben eine kurze Lebensdauer. Aus Sicherheitsgründen müssen die Seile mindestens alle fünf Jahre ausgetauscht werden, wodurch gewaltige Seilmengen anfallen.
Sabrina Auer, die jahrelang eine Kinderklettergruppe für den Alpenverein geleitet hat, verarbeitet diese ausrangierten Seile, die sie mittlerweile aus halb Europa zugeschickt bekommt, weiter. Der Name ihres Unternehmens „ZAB“ steht dabei als Abkürzung für „Zabblige“, als solche sich Auer selbst bezeichnet.
Stoff aus Kletterseilen
Kletterseile sind speziell gedrehte oder geflochtene Polyamid-Seile mit einer Kern-Mantel-Konstruktion. Auer verwendet für ihre Arbeit nur den Seilmantel: Der textile Mantel um das Seil-Innere wird dafür abgezogen, gewaschen, geplättet und (weiter-)vernäht – denn daraus entsteht der Stoff für die Produkte.
Da Kletterseile in den Felswänden gut sichtbar sein müssen, haben sie meistens hübsche, bunte und auffällige Muster – rund 30 verschiedene Farben habe Sabrina Auer bereits verarbeitet. Auf Märkten, wo Auer ihre Artikel verkauft, würden bunte Farben potenziellen Käufern außerdem besser ins Auge stechen.
Nachhaltigkeit im Vordergrund
Für Sabrina Auer ist Nachhaltigkeit besonders wichtig. So verwendet sie auch für das Innenleben ihrer Produkte wiederverwertete Materialien: Das Futter für beispielsweise Geld- oder Laptoptaschen besteht aus Papier von recycelten Plakatwänden. „Ich kaufe wirklich nur Faden und Knopf“, bestätigt Auer.
Mittlerweile seien auch Firmen auf ihre „Upcycling-Produkte“ aufmerksam geworden, sagt Auer. So habe sie den Auftrag bekommen, für eine Messe als Werbegeschenk 200 Schlüsselanhänger herzustellen.
Verkauf „aus dem Koffer“
Ihre Produkte verkauft Sabrina Auer auf diversen Märkten in Vorarlberg. So ist sie als nächstes auf der Damülser Kilbi vertreten. Dort bietet sie ihre Produkte „aus dem Koffer“ an. Zu ihrer Produktpalette zählen unter anderem Schlüsselanhänger, Schnuller-Ketten, Laptoptaschen, Hundehalsbänder, Hundeleinen, Yogakissen oder sogar auch Gartengarnituren.