Erdkrötenpaar im Laichgewässer
Markus Grabher
Markus Grabher
Umwelt

Hunderte Frösche und Kröten in Sicherheit gebracht

Kröten und Frösche sind derzeit auf Wanderschaft, um zu ihren Laichplätzen zu kommen. Das bringt viele von ihnen in Lebensgefahr, wenn sie dafür eine Straße überqueren müssen. Bauhof-Mitarbeiter und Freiwillige im ganzen Land sorgen für einen sicheren Transport.

Jedes Jahr, wenn der Winter sich zu Ende neigt und es wärmer wird, begeben sich Kröten und Frösche auf Wanderschaft in die Laichgebiete. In den Tälern neigt sich diese Wanderzeit schon dem Ende zu, in den Bergen beginnt sie gerade erst so richtig, sagt Biologe Markus Grabher vom Dornbirner UMG Umweltbüro Grabher. Auf dem Weg in die Laichgebiete sind die Tiere oftmals in größter Gefahr, Straßen entlang von Gewässern oder Feuchtgebieten können für sie zur Todesfalle werden.

Fotostrecke mit 7 Bildern

Krötenzaun oberhalb von Dornbirn
Markus Grabher
Schutzzaun oberhalb von Dornbirn
Krötenzaun in der Nähe des Schwarzen Sees bei Göfis
Markus Grabher
Schutzzaun bei Göfis
Bauhof-Mitarbeiter stellen zaun auf
Markus Grabher
Schutzzaun wird aufgebaut
Ein Schutzzaun und ein Auffangeimer für Kröten und Frösche.
ORF Vorarlberg
In solche Kübel fallen die Tiere und werden dann in Sicherheit gebracht …
Erdkröte als Verkehrsopfer
Markus Grabher
… damit ihnen nicht das passiert
Erdkrötenpaar im Laichgewässer
Markus Grabher
Glücklich angekommen ist dieses Erdkrötenpaar …
Ein Erdkrötenpaar
inatura
… und dieses Pärchen auch

Mobile Zäune werden aufgestellt

Es gibt neuralgische Stellen, wo die Amphibien sehr konzentriert über die Straße wandern. In diesen Bereichen kann mit Absperrungen dafür gesorgt werden, dass die Tiere die Straße nicht überqueren, sondern die dafür vorgesehenen Durchlässe verwenden. So gibt es in Koblach einen Tunnel für die Tiere, der unter einer Straße durchführt.

Überqueren die Tiere eine Straße auf einem breiteren Abschnitt, kommt ein mobiler Schutzzaun zum Einsatz, der sie von der Straße fernhält. Die Tiere wandern dann am Zaun entlang und fallen irgendwann in einen Eimer – damit können sie von den freiwilligen Helfern auf die andere Straßenseite getragen werden, erklärt Biologe Grabher.

Zahlreiche Freiwillige im Einsatz

Organisiert werden die Schutzmaßnahmen in Vorarlberg zum Teil vom Land, hinzu kommen einige Gemeinden. Mitarbeiter der Straßenmeistereien und Bauhöfe stellen die mobilen Zäune auf und räumen sie nach der Wanderungszeit wieder ab, Freiwillige sammeln die Tiere ein und bringen sie in Sicherheit. Das seien ganz unterschiedliche Gruppen von Freiwilligen, sagt Grabher – an einem Sammelpunkt sei eine Mutter mit ihrer Tochter aktiv, an einem anderen eine Gruppe von 20 engagierten Bürgerinnen und Bürgern.

Erdkröten und Grasfrösche

„Etliche hundert“ Tiere werden in Vorarlberg pro Saison eingesammelt und auf die andere Straßenseite gebracht, sagt der Biologe. Genaue Zahlen gibt es für diese Saison noch nicht, zusammengezählt wird am Ende, wenn die Wanderschaft der Frösche und Kröten vorbei ist. Vor allem Erdkröten und Grasfrösche werden auf diese Weise in Vorarlberg gerettet.

Sendungshinweis: ORF Radio Vorarlberg, 15.4.2022

Eine Möglichkeit ist auch, Lebensraum und Laichplatz auf die andere Straßenseite zu bringen. So hat man den Tieren bereits Ersatzlaichgewässer angeboten. Unter anderem beim Grasfrosch funktioniere das – nicht aber bei der Erdkröte. Diese will wieder in die Gewässer zurückkehren, an denen sie selbst aus dem Ei geschlüpft ist.