Petersilie
Harald Rammel
Harald Rammel
Gartentipp

Kräuterpflege: Aromatisch in den Frühling

Neben frischen Farben gehören auch kräftige Aromen zum Frühling und dafür sind die Kräuter verantwortlich. ORF Vorarlberg-Gartenexperte Harald Rammel hat Tipps für den hauseigenen Kräutergarten.

In den Gärtnereien duftet es nach Frühling, dafür sind die robusten Kräuter verantwortlich. Viele davon stammen ursprünglich aus dem mediterranen Raum und vertragen daher auch ein paar kühle Nächte ganz gut. Rosmarin, Thymian, Salbei, Ysop, Oregano usw. brauchen eher durchlässige Substrate. Liebstöckel, Zitronenmelisse, Petersilie, Schnittlauch oder Pfefferminze mögen gehaltvollere und feuchtere Erden. Sie eignen sich für Garten- oder Hochbeet, lassen sich aber auch gut in geräumigen Töpfen ziehen.

Umpflanzen und zurückschneiden

Ältere Pflanzen im Topf darf man jetzt ruhig umpflanzen. Entweder in etwas größere Töpfe oder herausnehmen, die Erde tauschen und neu pflanzen. Nach dem Winter ist jetzt auch Zeit für eine erste Düngegabe. Dabei unbedingt auf die Ansprüche der Pflanzen achten.

Lavendel, Salbei, Bergbohnenkraut neigen mit den Jahren zum Verholzen. Sie bilden dann nur an den jüngeren Triebspitzen neue Blätter, während die Triebbasis verkahlt. Dem beugt man vor, indem man die Pflanzen im Frühjahr um etwa zwei Drittel zurückschneidet, dabei aber noch etwas Laub belässt. Der Rückschnitt regt die Verzweigung an und es entwickelt sich ein kräftiger Neuaustrieb. Aus dem Schnittgut lassen sich Stecklinge gewinnen bzw. kann man die Blätter für die Küche trocknen.

Fotostrecke mit 6 Bildern

Salbei im Topf
Harald Rammel
Salbei im Topf
Rosmarin blühend
Harald Rammel
Rosmarin blühend
Lavendel nach dem Frühlingsschnitt
Harald Rammel
Lavendel nach dem Frühlingsschnitt
Ausläufer einer Minze
Harald Rammel
Ausläufer einer Minze
Lavendel ungeschnitten und vergreisend
Harald Rammel
Lavendel ungeschnitten und vergreisend
Gelbsticker gegen Zikaden
Harald Rammel
Gelbsticker gegen Zikaden

Minze und Oregano wuchern gerne

Minzen und Oregano bilden Wurzelausläufer, die ständig neue Regionen erschließen, während sie am ursprünglichen Platz immer weniger werden. Will man sie ortstreu halten, schneidet man aus einem Kunststoffeimer den Boden raus, versenkt den Ring bodeneben und pflanzt die Wucherer in die Mitte. Auch im Topf neigen die Pflanzen mit der Zeit in der Mitte zum Verkahlen. In so einem Fall gräbt man die Pflanzen aus, teilt sie mit einem Spaten in mehrere gut durchwurzelte Teilstücke und pflanzt sie wieder in frische Erde.

Sendungshinweis: Gartentipp bei ORF Radio Vorarlberg, 18. März 2022

Basilikum nicht von oben wässern

Basilikum liebt es warm. Im März sind die Nächte einfach noch zu kalt im Freien. Am wohlsten fühlt sich Basilikum jetzt an einem sonnigen Plätzchen in der Küche. Er mag auch kein kaltes Wasser. Überhaupt gießt man Basilikum besser in den Untersetzer und lässt die Pflanze das Wasser für einige Minuten aufsaugen. Die restliche Flüssigkeit wird dann entfernt. Wässert man die Pflanze von oben, kippen die Triebe der Reihe nach um.

Zikaden sorgen für kleine Pünktchen auf Rosmarin-Blätter

Auf Rosmarin-Blättern sieht man häufig ganz feine Pünktchen. Hier sind kleine Zikaden am Werk. Diese länglichen Insekten saugen an den Blättern. Die weißen Punkte sind leere Zellen. Im Hausgarten kann man sich mit gelben Klebetafeln oder Klebesticks behelfen. Neem-Präparate haben eine gute Wirkung gegen Zikaden und auch Pflanzenstärkung auf Knoblauchbasis, wie man sie beim Gärtner bekommt, wirkt bei regelmäßiger Anwendung gut gegen die Blattsauger.