Küchenmesser
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„Ansichten“

Lässer: Pionier der Systemgastronomie

Aufgewachsen auf einem Bauernhof und plötzlich in Städten wie New York, Yokohama oder Sydney: Die Rede ist von Spitzengastronom Reinhard Lässer. Er war einer der ersten Caterer in Vorarlberg. In den „Ansichten“ erzählt von seinem aufregenden Leben.

Aufgewachsen ist Reinhard Lässer in Sulzberg auf einem Bauernhof. Nach neun Jahren Pflichtschule, einer Konditoren- und Kochlehre startete er ins Gastronomieabenteuer.

Er war erst 20 Jahre, als er auf dem damals komfortabelsten Luxusliner anheuerte, der „Royal Viking Star“. Seine erste Reise war die Jungfernfahrt mit dem Kreuzfahrtschiff mit 600 Mann Besatzung und 800 Passagieren. „Ein Bergbauernbub aus Sulzberg, der damals noch kein Wort Englisch sprach, lief plötzlich in den Häfen von New York, Yokohama und Sydney ein“, erzählt der weitgereiste Gastronom.

Reinhard Lässer
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Lernte von Gründer der Mövenpick-Kette

Nach seiner Rückkehr arbeitete er bei der bekannten Konditorei Sprüngli in Zürich als junger Abteilungsleiter und lernte dort auch seine Susanne kennen, die ihm nicht nur privat, sondern auch beruflich zur Seite stand. Viel hat er gelernt in der Schweiz von Richard Sprüngli und Ueli Prager, dem Gründer der Mövenpick-Kette. „Er beobachtete die Möwen, die sich immer die besten Stücke herauspickten und so entstand der Name und auch das Konzept von Mövenpick: hohe Qualität, keine Wartezeit und günstige Preise.“ Ein System, das er nach Vorarlberg importierte.

Reinhard Lässer war einer der ersten Caterer im Ländle, mit 24 jüngster Geschäftsführer der Interspar- und Messegastronomie, Gründungsmitglied der Interspar Bäckereien bundesweit und Pächter vom Hofsteigsaal in Lauterach mit mehr als 100 Veranstaltungen jährlich.

Ab 1993 verpflegte er auch die Landesbediensteten und Politiker in der Landhaus-Gastronomie und verwöhnte prominente Gaumen aus Politik und Kultur im In- und Ausland. Außerdem war er einer der Gründer der Ländle Gastronomie und als geschäftsführender Gesellschafter tätig. Sein Fokus lag immer auf bester Qualität, der Verarbeitung regionaler Lebensmittel und neuesten Kochtechnologien.

"Gewöhnliche Dinge außergewöhnlich gut machen

Man muss nicht unbedingt etwas Außergewöhnliches machen, aber gewöhnliche Dinge außergewöhnlich gut, war und ist sein Motto, denn obwohl er seit einiger Zeit in Pension ist, steht er besonders zur Weihnachtszeit gerne in der Großküche zum Kekse backen. Abnehmer für seine weihnachtlichen Kreationen gibt es nach wie vor und wenn er heute in der Backstube steht, dann meist zu karitativen Zwecken.

Sendungshinweis:
2. Jänner 2022
ORF Radio Vorarlberg

In den „Ansichten“ am 2. Jänner erzählt der weitgereiste Spitzengastronom von seinen Weltreisen, seinen schönsten Plätzen, den Wert von Freundschaften und den „Gastro-Abenteuern“, die er erlebt hat.