Sendungshinweis:
17. September 2021
ORF Radio Vorarlberg
Laub ist ein wertvoller Rohstoff. Es wäre ungeschickt, ihn nicht zu nutzen oder gar die ganzen Nährstoffe aus dem Garten zu schaffen. Schließlich steckt viel Energie drinnen. Es kommt aber auch auf die Laubart an. Viele Gehölze haben leicht verrottbare Blätter. Obstbäume, Linden, Ahorn, Hasel, die meisten Zier- und Wildsträucher lassen sich gut kompostieren. Am besten zerkleinert man das Falllaub mit dem Rasenmäher und mischt es mit dem letzten Rasenschnitt. Der Rasenschnitt bringt zudem notwendigen Stickstoff für eine gute Verrottung. Rund 5 Prozent alter Kompost oder Gartenerde liefern die notwenigen Mikroorganismen für die Umsetzung.

Damit der Wind nicht alles im Garten verteilt den Laubkompost in einem Sammelbehälter aufschichten, oder mit einem Kompostvlies abdecken. Kleine Mengen lassen sich von jeder Baumart verarbeiten. Größere Mengen von Platanen, Eichen oder Nussbaum brauchen lange bis sie vererden. Man zerkleinert sie daher und mischt sie mit Rasenschnitt, Küchenabfällen, Stallmist, Gartenabfälle. Dabei sollte der Laubanteil 30 Prozent nicht überschreiten.
Krankes Laub ist meist kein Problem
Blätter mit Birnengitter- oder Zwetschkenrost, Mehltau, Blattfleckenkrankheiten oder Schorf sind kein Problem. Diese Pilze sterben im Kompost ab bzw. überleben nur auf lebenden Pflanzenteilen. Problematischer sind Virosen und feuerbrandbefallene Pflanzenteile. Diese gehören ordnungsgemäß entsorgt.
Wie lange es dauert bis Erde daraus wird ist von der Zusammensetzung und vom Stickstoffangebot im Material abhängig. Grasschnitt und grüne Pflanzenmasse, Stallmist oder Pflanzenjauche beschleunigen den Prozess. Laubkompost wird mehrfach umgeschaufelt, um ihn zu belüften. Dabei wird die Feuchtigkeit geprüft und korrigiert. Wenn alles passt, hat man im nächsten Sommer eine feine Lauberde, die ideal für Moorbeete, Heidelbeeren, Brombeeren oder Ginster geeignet ist.

Laubhaufen sind ideale Winterquartiere für Tiere
Das restliche Laub, das nicht benötigt wird kann zwischen Stauden, unter Sträucher, auf Baumscheiben oder auch auf abgeerntete Gemüsebeete gepackt werden. Das ist eine Art Flächenkompost. Bis zum Frühling bleibt davon kaum mehr was übrig und die Erde darunter wird schön krümelig. Und Laubhaufen sind ideale Winterquartiere für Igel, Kröten oder Molche.