Die Feuchtigkeit in der Erde setzt Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphor, Kalium, Magnesium usw. frei. Die werden dann in Wasser gelöst über die Wurzeln in die Pflanzen aufgenommen. Stehen die Pflanzen in einen gut versorgten Boden, bekommen sie alles, was sie brauchen.
Sendungshinweis: „Guten Morgen Vorarlberg“, ORF Radio Vorarlberg, 30.07.2021, 6.00 bis 9.00 Uhr
Topfpflanzen haben es da schwerer: Je kleiner der Topf ist, desto geringer ist der Vorrat an gespeichertem Dünger und desto rascher fehlt auch das Wasser für die Nährstoffaufnahme. „Topfpflanzen benötigen somit wesentlich mehr Aufmerksamkeit beim Wässern und jetzt im Hochsommer auch beim Nachdüngen“, sagt Harald Rammel.

Bedarfsgerecht gießen
Gießen sollte man nur, wenn es nötig ist: „Also immer, wenn der Wurzelballen trocken ist, braucht es Wasser. Das hängt von der Pflanzenart, deren Größe und natürlich auch vom Wetter ab. Am besten in die Erde greifen und fühlen, wie sich das Substrat unter der Oberfläche anfühlt. Wenn es trocken ist, wird gegossen.“ Das kann an sonnigen Standorten täglich sein, bei Grünpflanzen im Raum kann das auch nur ein- bis zweimal wöchentlich sein.
Wie oft sollte man Kübelpflanzen düngen?
„Idealerweise versorgt man Kübelpflanzen beim Auswintern mit Langzeitdünger“, sagt Rammel: „Das sind meist Düngekörner, Granulat, Pellets oder Düngekegel, die immer, wenn sie feucht werden, eine kleine Düngermenge freisetzen. Wird viel gegossen, lösen sich auch viele Nährstoffe.“ Der Vorrat hält je mehrere Wochen an. „Jetzt, nachdem die Pflanzen so richtig in Schwung gekommen sind, haben sie kräftig an Blattmasse und Blüten zugelegt und benötigen entsprechend mehr Nährstoffe.“ Somit ist jetzt Zeit zum Nachdüngen.

Welche Dünger sind geeignet?
„Ideal sind Volldünger, wo Stickstoff, Phosphor u. Kalium im Verhältnis von 20 : 5 : 15 vorliegen“, rät der Gartenexperte. „Am einfachsten geht es mit Flüssigdünger. Passende Düngemenge ins Wasser einrühren, fertig." Ledrige Blätter lassen sich auch direkt mit niedriger konzentrierter Düngelösung besprühen. So gelangen Nährstoffe besonders schnell in die Pflanzen."Aber Vorsicht bei Sonneneinstrahlung“, warnt Rammel. Kostengünstig ist die Verwendung von Düngesalz: „Das wird in Gießwasser aufgelöst.“ Und auch Langzeitdünger lassen sich neuerlich oberflächlich ins Erdreich einarbeiten.
Vorsicht bei Hausmitteln
Von Hausmitteln wie Kaffeesatz und Jauchen rät Rammel eher ab: „Diese sind meist stickstofflastig und versorgen die Kübelpflanzen nur einseitig. Man braucht auch etwas Erfahrung in der Dosierung. Ausgewogener und einfacher ist die Handhabung der vorgestellten Mehrnährstoffdünger.“ Gute Dünger gibt es in den gärtnerischen Fachbetrieben.
