Rosina Burtscher kann viele Erlebnisse mit ihren Gästen erzählen. 1965 hat sie ihren Mann Willi geheiratet und nur drei Jahre später ist die kleine Familie in das neu gebaute Haus eingezogen. Mit 21 Jahren und zwei kleinen Kindern war sie eine der jüngsten Zimmervermieterinnen der Region.
Die Küche war der zentrale Ort
Es war damals nicht ungewöhnlich, dass Urlauber aus den Schlafzimmern der Dorfbewohner geschaut haben, weil die ihr eigenes Bett vermietet haben, erzählt Rosina Burtscher. Viel Privatsphäre gab es bei ihnen zwar auch nicht, doch immerhin lebten sie im Erdgeschoß und überließen den ersten Stock den Gästen.
Zentraler Ort im Haus war allerdings für alle die Küche. Hier wurde für die Urlauber das Frühstück zubereitet und serviert, die Küche war zudem ihr Bügelzimmer, Schreibzimmer und gleichzeitig auch Spielzimmer für die kleinen Gäste.
Schicksale, Liebschaften und Begegnungen
Am Küchentisch wurden intensive Gespräche geführt und die urlaubenden Personen haben der Hausherrin einiges anvertraut. Von schlimmen Krankheiten, Drogen- oder Alkoholsüchten der Kinder, vorübergehenden außerehelichen Beziehungen und auch viele schöne Geschichten und Erfolge wurden mit ihr geteilt.
Gäste wurden zu Freunden
Sie war in ihrer 40 Jahre langen aktiven Zeit nicht nur Gastgeberin, sondern auch Psychologin, Krankenschwester, Ratgeberin oder Kindermädchen. Die Gäste sind zu Freunden geworden und inzwischen kommen die Kinder von damals mit ihren eigenen Kindern, um die schöne Natur in unserer Region und das Haus Mason kennenzulernen.
Sendungshinweis: „Ansichten“, ORF Radio Vorarlberg am Sonntag, 25.07.2021 von 11.00 bis 12.00 Uhr
Gastlichkeit wird weitergelebt
Die Geschicke der kleinen Frühstückspension im Klostertal liegen seit einigen Jahren in den Händen ihrer jüngsten Tochter Alice. Mit nunmehr drei Gästezimmern wird die herzliche, engagierte und liebevolle Art der Gastlichkeit weitergelebt, so wie es Rosina und Willi Burtscher über 40 Jahre lang vorgelebt haben.