„Was ich sehe, ist oft nicht das, was ich in die Situation hinein interpretiere“ – Menschen klären in sekundenschnelle Situationen für sich. Das erleichtert das Leben, lässt sie aber auch irren. Silvana Kederst sagt, dass es wichtig wäre zu überlegen: „Was habe ich gesehen und was interpretiere ich nur in eine Situation hinein, ohne zu wissen, ob ich richtig oder falsch liege?“
Es kommt darauf an, was ankommt
Kommunikation ist das, was ankommt. Zwischen einer Person, die spricht und einer anderen, die zuhört, dann wieder spricht, während die andere zuhört. Ob das, was wir gesagt haben, beim anderen auch so ankommt, wie wir es gemeint haben, wissen wir allerdings nicht. Dafür müssten wir jedes Mal intensiv nachfragen.
Sendungshinweis: „Focus – Themen fürs Leben“ bei ORF Radio Vorarlberg, 10. Juli 2021, 13.00 bis 14.00 Uhr
Die Psychotherapeutin Kederst spricht über Bedürfnisse in Kommunikationssituationen, beispielweise das Bedürfnis nach Autonomie oder Orientierung. Werden diese Bedürfnisse erkannt, hilft es bei der Kommunikation. In Konfliktsituationen gilt: je konkreter gesprochen oder beschrieben wird, desto besser.
Persönlichkeitsmodell mit vier Typen
Silvana Kederst stellt ein Persönlichkeitsmodell vor, dass sie vom Psychoanalytiker Fritz Rieman übernommen hat. Sie teilt die Menschen in folgende Persönlichkeitstypen ein:
- Gärtner/Gärtnerin
- Magier/Magierin
- Freund/Freundin
- Krieger/Kriegrin
Wenn Menschen aufeinandertreffen, die ganze anders ticken, können Zusammenarbeit und Kommunikation herausfordernd sein. Bei Kommunikation geht es nämlich auch um ein Ringen um Macht, um die Frage, wer gewinnt.
Büchertipps:
- Paul Watzlawick: „Wie wirklich ist die Wirklichkeit – Wahn, Täuschung, Verstehen“ (Piper Verlag)
- „Man kann nicht nicht kommunizieren. Das Lesebuch“ (Verlag Hans Huber)
Nachhören:
„Focus“ wird nicht wiederholt, kann aber im Download nachgehört werden.