Mikrofon Logo ORF V
ORF/ Dietmar Mathis
ORF/ Dietmar Mathis
„Ansichten“

Bregenzerwälderin zog mit 18 in einen Kibbuz

Ein durch und durch lebensbejahendes Gespräch hat Ulli von Delft in den „Ansichten“ mit Hildegard Sierra-Marroquin geführt. Die Bregenzerwälderin erzählt über ihr Leben und wie sie als 18-Jährige in einen Kibbuz nach Israel zog.

Hildegard Sierra-Marroquin ist zwischen weiten Wiesen und sanften Bergen in Langenegg zur Welt gekommen. Sie ist die Älteste von insgesamt drei Geschwistern und hat ihren Eltern, dem Pfarrer und den Lehrern schon als kleines Mädchen viele Fragen über das Leben gestellt.

Nach ihrer Ausbildung als Textilmusterzeichnerin wurde es ihr im Bregenzerwald zu eng und sie wanderte mit 18 Jahren in ein Kibbuz nach Israel aus. Damals waren dort viele Freiwillige aus den unterschiedlichsten Ländern, um sich einzubringen, zu arbeiten und in einer selbstbestimmten Gesellschaft zu leben. Jeder gibt so viel wie er kann und bekommt was er braucht. „Durch diese freie Lebensweise mit Menschen aus unterschiedlichen Kulturen, ist für mich die Welt groß und bunt geworden“, erzählt die Bregenzerwälderin in den „Ansichten“.

Als Kibbuz bezeichnet man eine ländliche Kollektivsiedlung in Israel mit gemeinsamem Eigentum und basisdemokratischen Strukturen

Sendungshinweis: Die „Ansichten“ mit Ulli von Delft, am Sonntag 20.06. zwischen 11.00 und 12.00 Uhr bei ORF Radio Vorarlberg.

Zurück in Vorarlberg besuchte sie die Krankenpflegeschule und wurde dann später mit dem Österreichischen Entwicklungsdienst nach Nicaragua gesandt worden. Dort lernte sie auch ihren Mann kennen, sie gab ihre Karriere beim Österreichischen Entwicklungsdienst auf und zog mit ihm nach Guatemala. Sie hatten große Pläne in der Heimat ihres Mannes, nämlich sich nicht nur ein Leben aufzubauen, sondern auch die Situation der „Indigenas“ zu verbessern. Leider konnten sie das alles nicht realisieren, denn in dem Land war es zu gefährlich, auch für ihre Kinder.

Seit vielen Jahren ist die weitgereiste Frau nun in der Krankenpflege tätig und schätzt den Umgang mit alten Menschen. Die unterschiedlichen Biographien, die Lebenserfahrungen und vor allem, dass sie ihren Nachkommen den Weg ins Leben ermöglicht haben, fasziniere sie in ihrer täglichen Arbeit.