Jugendlicher mit Kapuzenjacke
Paolese – stock.adobe.com
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„Focus“

Covid-Einfluss auf Geruchssinn und Jugend

Wie der Geruchssinn unser Leben beeinflusst und wie es sich anfühlt wenn man ihn durch eine Covid-Erkrankung verloren hat erklärt HNO-Facharzt Ulrich Amann in der Sendung „Focus“. Zudem spricht Journalistin und Autorin Eva Reisinger über die „Generation Corona“.

Sendungshinweis:
19. Juni 2021
ORF Radio Vorarlberg

Wer ihn einmal verliert, weiß was er oder sie daran hat. Wir nehmen den Geruchssinn als selbstverständlich hin und doch haben viele Menschen ihren Geruchssinn während einer Covid-Erkrankung zumindest kurzzeitig verloren. Nichts mehr zu riechen, ist erschreckend, denn das Essen schmeckt nicht mehr wirklich gut. Riechen ist mit Gefühlen verbunden. Wir nehmen Duftmoleküle wahr. „27 Milliarden Moleküle, also winzige Teilchen, könnten wir riechen, wenn wir das ganze Spektrum ausschöpfen“, sagt der HNO Facharzt Ulrich Amann.

Ulrich Amann
Dietmar Mathis
Ulrich Amann

Wie das Riechen exakt funktioniert, ist noch nicht zur Gänze wissenschaftlich erforscht. Mit dem Einatmen nehmen wir auch Stoffe auf, die uns nicht gut tun. Die Riechschleimhaut kann geschädigt werden. Daher befinden sich in der Nase auch Stammzellen, die können bei Bedarf neue Zellen und Nervenverbindungen entstehen lassen. Im Gehirn liegt das Riechzentrum, dort ist auch die Emotion angesiedelt, daher kommt es, dass wir Gerüche und Düfte auch mit Gefühlen verbinden.

Geruchssinn kann trainiert werden

Hätten Sie gewusst, dass wir abwechselnd nur durch ein Nasenrohr atmen und das andere gereinigt wird und sich auch den nächsten Riecheinsatz vorbereitet? Es wechselt alle paar Stunden. Auch Menschen können ihren Geruchssinn trainieren, auch Menschen können Fährten riechen lernen. Man muss zehn Mal etwas gegessen haben, bevor man es mag. Essen und Riechen ist ein Dream-Team. Heute haben wir eine deodorisierte Welt, ich finde aber, man darf den Körpergeruch wahrnehmen, sagt der HNO Facharzt Ulrich Amann.

Buchempfehlung:
Eva Reisinger: „Was geht, Österreich“, Kiepenheuer und Witsch

„Generation Corona“ im Mittelpunkt

In „Focus“ geht es aber auch um die „Generation Corona“. Die Journalistin und Autorin Eva Reisinger spricht über ihre Recherchen. Sie erzählt, wie sich junge Menschen in der Pandemie gefühlt und was sie vermisst haben. Wir haben unser Leben zurückgeschraubt, um ältere Menschen zu schützen. Viele junge Menschen fühlen sich einsam und haben Zukunftsängste. Für sie sind persönlichen Kontakte wichtig, Kontakte, die depressionsvermeidend wären. Die Minijobs sind weggefallen, ebenso die Möglichkeit Praktika zu machen.

Eva Reisinger
Eva Reisinger
Eva Reisinger