Gemüsegarten
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Gartentipp

Pflanzen helfen sich gegenseitig

Bei einer Mischkultur im Garten helfen sich die Pflanzen gegenseitig. Gärtner Andreas Dür erklärt, was eine Mischkultur ist und welche Vorteile sie hat.

Was ist unter dem Begriff Mischkultur zu verstehen?
Gärtner Dür: Gemüse, Kräuter und Blumen werden nicht streng in verschiedene Beete gepflanzt. Als Vorbild könnte der Bauerngarten gesehen werden, hier wachsen Blumen neben Gemüse und Kräuter. Als Gärtner, frisch nach der Ausbildung, meinte ich welch ein durcheinander hier wächst. Aber jetzt verstehe ich die Zusammenhänge im Bauerngarten.

Welche Vorteile hat eine Mischkultur im Garten?
Gärtner Dür: Bei einer Monokultur kann ein Schädling oder eine andere Erkrankung schnell großen Schaden anrichten. Bei einer Mischkultur unterstützen sich die Pflanzen gegenseitig. So können Schädlinge vom Garten ferngehalten werden.

Nehmen sich die Pflanzen nicht gegenseitig die Nährstoffe weg?
Gärtner Dür: Jede Pflanze hat andere Ansprüche. Die einen können Stickstoff aus der Luft im Boden binden. Andere brauchen wiederum diesen Stickstoff. Ein Beispiel dafür sind Erdbeeren und Erbsen. Erdbeeren brauchen viele Nährstoffe und Erbsen können gerade diese aus der Luft binden. Wenn jetzt auch noch ein Knoblauch dazu gepflanzt wird, sind die Erdbeeren weniger pilzanfällig, da Knoblauch Pilze abwehrt.

Welchen Zweck haben Kräuter in so einem Garten?
Gärtner Dür: Ähnlich wie der Knoblauch können Kräuter mit ihrem Duft und ihren Ausscheidungen (Ätherische Öle) Pilze und andere Schadorganismen vom Garten fernhalten. Auch können zu stark wachsende Kräuter gleich als Mulchschicht aufgetragen werden. Beispielsweise soll der Wermut so den Kohlweißling vom Kohl vertreiben.

Gibt es noch andere Kräuter, die in den Mischgarten gehören?
Gärnter Dür: Ja, eigentlich alle. Gerade Thymian, Rosmarin, Wermut aber auch Minzen verfügen über einen starken Duft und können sich damit positiv auf den Garten auswirken.

Welche Pflanzen passen noch zur Mischkultur?
Viele Blumen, durch ihre Blüten werden Bienen und andere Insekten angelockt und verbessern so die Befruchtung im Garten. Außerdem können viele Blüten ebenfalls als essbare Blüten verwendet werden.

Um welche essbaren Blüten handelt es sich hier?
Boretsch, Kapuzinerkresse, Indianernessel, Ringelblumen und Tagetes Tenuiffolia. Die beiden letzten haben nicht nur eine schöne Blüte, sondern wirken sich zudem positiv auf das Bodenleben aus.

Sendungshinweis: ORF Radio Vorarlberg, 21.5.2021, „Guten Morgen Vorarlberg“

Gibt es noch mehr Vorteile einer solchen Pflanzengemeinschaft?
Hier können Gemüse, Kräuter und Blumen naturnah und gesund wachsen. Pilze, Läuse und andere Schädlinge habe in dem Garten wenig Freude. Aus so einem Garten können frische Lebensmittel geerntet werden oder auch mal ein Strauß zur Dekoration. Kurz gesagt, so ein Küchengarten ist nützlich und schön.