„Ansichten“

Monika Chromy: Suchtarbeit bei der Caritas

Gast in den „Ansichten“ bei Ulli von Delft ist Monika Chromy, Fachbereichsleiterin Suchtarbeit bei der Caritas: „Ich wollte mich immer schon für Menschen einsetzen, die nicht an der Gesellschaft teilhaben können.“

Monika Chromy hat 1991 die Akademie für Soziale Arbeit abgeschlossen, war zuerst in der Jugendarbeit tätig und ist dann als Sozialarbeiterin im Suchtbereich gelandet. Inzwischen leitet sie seit fünf Jahren die Suchtfachstelle der Caritas Vorarlberg mit 50 Mitarbeitenden.

Freiwilligkeit ist das wichtigste

Die Caritas ist seit über 60 Jahren Anlaufstelle für Menschen mit Suchtproblemen. Die Angebote sind niederschwellig, die Arbeit mit suchterkrankten Menschen wird ohne Zwang ausgeübt. Das wichtigste ist die Freiwilligkeit, das Aufzeigen von Möglichkeiten, die sich positiv auf das Leben auswirken. Die Entscheidung, das Verhalten zu verändern und dem Leben eine andere Richtung zu geben, muss der oder die Suchterkrankte selber treffen. Dann allerdings sind viele Wege möglich: ein individuell angepasstes Programm, Einbeziehen des Familienumfeldes, Fachpersonal, die den Prozess mitbegleiten und die Zusammenarbeit mit anderen Hilfsdiensten in Vorarlberg.

Monika Chromy
CHRISTINE KEES

Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie

Die große Herausforderung in der Suchthilfe ist es, immer aktuell zu bleiben, Trends zu erkennen und die Hilfsangebote den Anforderungen anzupassen, sagt Monika Chromy. Obwohl Alkoholsucht, Medikamentenabhängigkeiten und die Einnahme von illegalen Drogen immer noch die häufigsten Erkrankungen auslösen, kann man derzeit noch nicht genau abschätzen, in welcher Weise sich die Coronavirus-Pandemie auf die Suchtproblematik von Menschen auswirkt.

Was jetzt schon zu bemerken ist, dass es bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen bedenkliche Strömungen gibt. Essstörungen werden verstärkt beobachtet oder Steigerungsdrogen zur Leistungsoptimierung im körperlichen Bereich und chemische ‚Seelentröster‘, die auch zu einem Suchtverhalten führen können.

Sendungshinweis:

„Ansichten“, ORF Radio Vorarlberg, 28.3.2021

In den „Ansichten“ erzählt die Expertin von ihrer Tätigkeit bei der Caritas und wie die Natur, ihr Pferd und der eigener Garten ihr dabei hilft, den anstrengenden Job und die schwierigen Lebensgeschichten von Suchterkrankten und ihren Familien zu verarbeiten.

Informationen

Informieren kann man sich bei den Suchtfachstellen der Caritas in Bludenz, Bregenz, Egg, Dornbirn, Hirschegg und in Feldkirch unter der Homepage www.caritas-vorarlberg.at.

Kontakt:
– feldkirch@caritas.at
– 05522/200-1700