
Die Obfrau der Initiative Begabung, Verena Chlumetzky-Schmid, und die Direktorin der Schule am See, Karin Dorner, erzählen, wie Begabungen bei Kindern gefördert werden können. In der Schule geht es vor allem darum, sich einen Plan fürs Lernen zu erstellen und dran zu bleiben.
„Was den Kindern in dieser Zeit der Pandemie fehlt, ist die Möglichkeit die Fähigkeiten zu zeigen, der Kontakt mit den anderen Schülerinnen und Schülern“, sagt Karin Dorner.
Verhaltensökonom Gerhard Fehr ist der Ansicht, dass Mädchen im Kindergartenalter gleich begabt für Naturwissenschaften, Technik und Mathematik sind wie Buben. Er setzt sich persönlich dafür ein, dass dieses Interesse weiter vorhanden bleibt.
Sendungshinweis: "Focus – Themen fürs Leben, 20. März 2021
Naturwissenschaftliches Onlinespiel
In Zusammenarbeit mit dem Institut für höhere Studien hat Gerhard Fehr 1200 Kinder mit einem naturwissenschaftlichen Onlinespiel namens „Robitopia“ spielen lassen und erhoben, dass sich das Interesse der Mädchen an Naturwissenschaften bereits nach mehreren Wochen um 20 Prozent erhöhte. Den Mädchen wurde bei der Auswertung des Spiels gezeigt, dass sie besser waren und mehr konnten als sie selbst dachten. Dadurch steigerte sich ihr Selbstbewusstsein.

Fehr glaubt, dass sich dieses Interesse an Naturwissenschaften in der Berufswahl niederschlagen könnten, das wären Berufe, bei denen das Lohnniveau höher ist als bei den typischen „Frauenberufen.“
Verena Chlumetzky-Schmid sagt, es gibt keine Unterschiede zwischen der Begabung eines Mädchens in Mathematik und eines Buben. Sie spricht sich dafür aus, dass Kindern sehr vieles angeboten wird, damit sie ihre Begabungen entwickeln können. „Wir sollten Begabungen fördern, nicht Defizite ausmerzen.“ Vorbildern, sagen alle drei, kommt eine wichtige Rolle zu.

Jahrgangsübergreifender Unterrricht
Karin Dorner erzählt, dass der jahrgangsübergreifende Unterricht den großen Vorteil des sozialen Kontakts hat. „Die Jüngeren lernen von den Älteren. Oft lässt sich ein Kind von einem anderen Kind lieber etwas erklären. Kindern lernen besser, wenn sie ein gutes Selbstbewusstsein haben“.
Musik: Kelly Clarkson, Michael Tschugnall, Paul Potts