Funken Lustenau
Jürgen Winder
Jürgen Winder
Brauchtum

Funken-Tradition trotz Coronavirus

Aufgrund des Coronavirus fällt das traditionelle Funkenabbrennen heuer aus. Damit man aber nicht ganz auf den Brauch verzichten muss, haben sich die Funkenzünfte im Land ein Ersatzprogramm einfallen lassen.

Am Funkenwochenende, dem ersten Wochenende nach Aschermittwoch, gibt es in Vorarlberg das traditionelle Funkenabbrennen. Mit diesem Brauch soll der Winter vertrieben werden.

Der Funken ist ein meterhoher Holzscheiter, ganz oben steht die Funkenhexe. Bei Anbruch der Dunkelheit wird der Funken entzündet. Erreichen die Flammen die Hexe, explodiert sie mit einem heftigen Knall. Im Bauch der Hexe befindet sich meist Schießpulver.

Diese Tradition kann heuer wegen der Coronavirus-Pandemie nicht im großen Stil stattfinden – aber dafür im kleinen. Und wer einen eigenen Funken etwa im Garten gebaut und angezündet hat, konnte diese Bilder an die Redaktion von vorarlberg.ORF.at schicken.

Funken-Challenge der Feuerwehr Ludesch

Bereits Anfang Februar berichtete vorarlberg.ORF.at über die große Funken-Challenge der Feuerwehr Ludesch. Die Ludescher rufen dazu auf, dass jede Familie am Abend des Funkensonntag ihren eigenen kleinen Funken im Garten bauen und abbrennen soll. Anschließend soll ein Foto davon auf ihrer Facebook-Seite gepostet werden. Natürlich ist dabei auf Sicherheit und genügend Abstand zu achten.

Kinder sollen Funkenbilder malen

Die Funkenzunft Bludesch hat sich für die Kinder, die sich auf den alljährlichen Funken gefreut haben, etwas Spezielles überlegt. Jedes Kind kann einen Funken seiner Vorstellung zeichnen und die Zeichnung abgeben. Für alle Kinder die teilgenommen haben, gibt es, sobald es die Situation wieder zulässt, einen Kindernachmittag.

Funken selber bauen

Ähnlich wie die Feuerwehr Ludesch lädt auch die Funkenzunft Gaißau dazu ein, einen eigenen kleinen Funken im Garten zu bauen. Die Facebook-Seite der Funkenzunft freut sich auf Fotos und Videos von selbstgebauten Funken.

Funkenhexen-Challenge

Die Funkenzunft aus Langen bei Bregenz ruft über ihre Facebook-Seite zur Funkenhexen-Challenge aus. Dabei sollen die Leute eine Hexe in Lebensgröße bauen. Die Hexe mit den meisten Likes gewinnt und wird im kommenden Jahr auf dem Funken hängen.

Mini-Funken für daheim

Der Vandanser Martin Mangeng hat sich zusammen mit einem Ehepaar aus dem Iran den Funken im Mini-Format für Zuhause ausgedacht. In Handarbeit werden die zwischen 76 und 80 cm hohen Montafoner Funken in Miniaturformat gefertigt und verkauft. Damit niemand auf den Brauch des Funkenabbrennens verzichten muss.

Rezept „Funkaküachle“

Zeitaufwand: 1 Stunde 15 min
Zubereitung: 1/2 kg Mehl mit 1/4 l Rahm, 1 Ei, Prise Salz und 1 EL Zucker von Hand zu einem Teig kneten (Geduld, denn es kann eine Weile dauern bis sich die Zutaten verbinden).

Den Teig zugedeckt (oder in einer Frischhaltefolie) eine halbe Stunde in den Kühlschrank stellen. Dann 2 bis 3 mm dünn ausrollen und in ca. 10 mal 20 cm große Rechtecke schneiden. Amschließend in Frittierfett goldbraun heraus backen. Auf ein Küchenpapier legen und abtropfen lassen.

Vor dem Servieren (am besten noch warm) mit Staubzucker bestreuen.