Die Welt steht auf der Kippe. Die Erderwärmung nimmt zu, die Polkappen schmelzen ab, die Sommer werden heißer, dadurch werden die Herz-Kreislauferkrankungen zunehmen. „Die Beziehung zwischen Mensch und Natur ist emotional gestört“, sagt Joachim Bauer.
„Die Erde braucht unsere Hilfe, aber wir reagieren nicht, um zur ökologischen Gesundheit der Erde beizutragen. Wir betragen uns wie eine außer Rand und Band geratene Party-Gesellschaft. Wenn wir uns ökologisch besser verhalten, mehr mit dem Rad fahren, tut das auch uns selbst gut. Wir müssen zusammenarbeiten, um die Erde zu schützen", so der Mediziner.
Sendungshinweis:
„Focus – Themen fürs Leben“,
Samstag, 28. August 2021,
13.00 bis 14.00 Uhr,
ORF Radio Vorarlberg
Einfühlungsvermögen für Mensch und Erde
„Geben wir der Erde, das, was sie braucht?“, fragt Bauer. Menschen, die sich viel in der Natur aufhalten, sind laut Bauer empathischer. Die Fähigkeit zu kooperieren mache den Menschen aus, sie sei ein Erfolgsmodell.
Zum wirklichen Menschsein gehöre die Empathie, die Fähigkeit mitzufühlen. Wenn der Mensch das Gefühl der Ergriffenheit erfasst, wenn er die Natur betrachtet, dann fühlt er mit, sagt Bauer.
Auf die Natur zu achten, heißt auf sich selbst zu achten
Wenn wir die ökologische Wende schaffen wollen, müssen wir nicht schlechter leben, so die Einschätzung des Autors. Vieles, was der Welt nicht gut tue, tue auch uns Menschen nicht gut. Intensive Viehzucht bedeute, dass Grasflächen gebraucht und Wälder dafür abgeholzt werden.
Weniger Fleisch zu essen, tue außerdem auch unserer Gesundheit gut. Ein zu hoher Fleischkonsum könne zu schweren Krankheiten führen, die auf einfache Weise vermieden werden könnten.
Liebevolle Erziehung sorgt für Empathiefähigkeit
Der Mensch hat im Gehirn spezielle Module, die für Empathie gemacht sind. Empathie muss sich entwickeln. Wenn Kinder liebevoll erzogen werden, werden sie zu empathischen Menschen.
Zusammen sein, miteinander in die Natur zu gehen, von Angesicht zu Angesicht miteinander zu reden – das erzeugt Verbindungen zwischen Menschen. Große Imperien kamen und gingen. „Wir sind heute eine Welt, wenn wir diese in den Abgrund führen, dann gibt es kein danach“, betont Bauer.
Bücherhinweis:
Titel: „Fühlen, was die Welt fühlt – Die Bedeutung der Empathie für das Überleben der Menschheit und Natur“
Verlag: Blessing