Frauen, ob berufstätig oder nicht, mit Kindern oder ohne Kinder, waren von der Corona-Ausnahmesituation in mehrfacher Hinsicht betroffen und mussten tagtäglich mit neuen Herausforderungen und Belastungen umgehen: Als Berufstätige sind sie in Kurzarbeit oder arbeitslos, vor allem in den von Frauen dominierten Branchen Gastronomie, Tourismus und persönliche Dienstleistungen.
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Vielfältige Themen
Zugleich sind Frauen in großer Zahl in den systemrelevanten und vielfach schlecht bezahlten Bereichen – Lebensmittelhandel, Pflege und Gesundheit – tätig und „nebenbei“ weiterhin für die unbezahlte Care-Arbeit zuständig.
Als Frauen mit Kindern sind sie zusätzlich mit dem Home-Schooling der Kinder in den Bildungseinrichtungen konfrontiert und mit der Betreuung der Kinder, die ansonsten in der Spielgruppe oder Kindergarten sind, betraut. Als Alleinerziehende sind sie für alle genannten Tätigkeiten und Lebensbereiche zuständig. Familiale Unterstützungssysteme wie Großeltern oder der Freundeskreis fallen auf Grund der Einschränkungen weg.
Sendehinweis:
„Focus“, 6.6.2020
Auf Grund der Ausgangsbeschränkungen war auch die Befürchtung groß, dass Frauen und Kinder vermehrt von häuslicher Gewalt betroffen sind oder nun im heim und am Herd bleiben, weil die Jobs fehlen.
Themen, die drei Expertinnen reflektieren:
- Dr. Eva Häfele ist freischaffende Sozialwissenschaftlerin, sie arbeitet vor allem auf den Gebieten Frauen, Jugend und Arbeitswelt, erstellt zu diesen Themen Studien beispielsweise für die Arbeiterkammer oder das Land Vorarlberg.

- Dr. Sabine Juffinger ist Gender und Diversity Expertin, sie beschäftigt sich also mit der Vielfalt in unserer Gesellschaft und den Geschlechtern.

- Dr. Traude Kogoj arbeitet bei den ÖBB als Gender- und Diversityexpertin. Sie ist Politikwissenschafterin, hat Geschichte studiert und ist Autorin der Bücher „Lauter Frauen“ und „Journalistinnen in Österreich.“ Traude Kogoj war Proponentin beim ersten Frauenvolksbegehren.
