leerer Kinosaal mit roten Stühlen
Pixaby/Sabine Lange
Pixaby/Sabine Lange
Kultur

Kinos hoffen auf treues Publikum

Die aktuell geltenden Beschränkungen für öffentliche Veranstaltungen treffen natürlich auch die Kinobranche hart. Umso mehr hofft man darauf, dass die Zuschauer sich auch wirklich wieder ins Kino trauen, wenn die Lichtspielhäuser wieder öffnen dürfen.

„Es ist für uns eine extrem schwere Zeit. So eine Situation ist einfach noch nie dagewesen“, sagt Peter Pienz, der Sprecher der Vorarlberger Lichtspielbetriebe. Auf so etwas wie die Coronavirus-Krise habe sich nun einmal niemand vorbereiten können.

Größte Sorge ist die Angst der Leute

Aber auch wenn die Kinos wieder aufsperren und Filme zeigen dürfen, sei die Krise noch nicht ausgestanden, meint Pienz: „Ein große Sorge von uns Kinobetreibern ist, ob die Leute sich gleich wieder ins Kino trauen werden, wenn sie dürfen.“ Vermutlich werde es erst wieder eine Zeit dauern, bis ein Kinobesuch ganz normale Freizeitgestaltung ist – denn so eine Krise hinterlasse natürlich ihre Spuren.

Alle großen Filme verschoben

Ein weiteres Problem sei, dass man im Moment auch fast keine attraktiven neuen Filme zeigen könne, sagt der Kinosprecher. „Viele Premieren wurden in den Herbst verschoben oder gleich ins nächste Jahr.“ Es sei also noch völlig offen, was im Fall einer Aufhebung der Beschränkungen gespielt werden könne und Publikum anziehen würde.

Gutscheine alleine sind keine Lösung

Die Gastronomie setzt derzeit auf Gutscheine – die man jetzt kauft und nach Aufhebung der Beschränkungen einlösen kann. Für die Kinos wären Gutscheine zwar gut gemeint, brächten aber nicht so viel, meint Pienz: „Man weiß beim Ernst der Lage im Moment nicht, ob es das jeweilige Kino hinterher noch gibt.“

Viel wichtiger sei, dass das Publikum wirklich möglichst zahlreich wieder ins Kino geht, sobald man das darf. Wer „sein“ Kino behalten möchte, sollte sich also fest vornehmen, es nach der Krise wirklich auch zu besuchen.

Leerer Kinosaal
ORF.at/Julia Hammerle
Die Kinobetreiber hoffen, dass sich die Reihen nach der Krise wieder füllen

Alternativprogramm im Internet

Einstweilen kann man den Kinos auch im Internet helfen: Portale wie Hilf Deinem Kino zeigen die Werbung, die sonst vor dem Film laufen würde. Man sucht sich sein Kino, schaut ein paar Spots und für jeden angesehenen Werbespot bekomme das ausgewählte Kino einen gewissen Betrag, verspricht die Website.

Einige Filmverleiher starten aktuelle Produktionen gleich bei Streamingdiensten. Dort sind diese Filme jetzt früher als geplant zu sehen, müssen allerdings gekauft werden. Letztendlich kostet das aber auch nur etwa so viel wie ein Kinobesuch und die Kinos werden beteiligt, versprechen die Verleiher. Für die Filmindustrie werden diese Filme dann nicht zum Total-Flop, was dazu betragen kann, dass künftige Produktionen vielleicht nicht eingestampft werden müssen.

Heimkino mit Empfehlungen von Stars

Für den Filmgenuss zuhause gibt es spezielle Streaming-Angebote, die u.a. gezielt dem österreichischen Film helfen sollen. Heimische Filmemacher und Stars präsentieren ihre Lieblingsfilme z.B. im Kino VoD Club. Viele weitere kuratierte Heimkino-Angebote sind sogar kostenfrei.

Kinobetreiber hoffen auf die Treue

Obwohl man noch nicht sagen könne, ob alle Vorarlberger Kinos die aktuelle Lage überstehen werden, sei man doch zuversichtlich, sagt Peter Pienz: „Wir werden das schon irgendwie schaffen. Hauptsache, das Publikum bleibt uns treu und kommt wieder, wenn wir aufmachen.“