Dieter Pfurtscheller
Privat
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„Ansichten“

Auf dem Jakobsweg sucht man sich selbst

Dieter Pfurtscheller aus Feldkirch ist mittlerweile sechsmal auf Pilgerreise gewesen. Auslöser war ein Unfall, erzählt er in den „Ansichten“ bei ORF Radio Vorarlberg.

Sendungshinweis
ORF Radio Vorarlberg Ansichten mit Ulli von Delft, Sonntag, 9. August 2020 von 11.00 bis 12.00 Uhr (WH vom 22. März 2020)

„Nach Jerusalem wandert man, um Jesus zu finden, nach Rom geht man zum Papst, doch auf dem Pfad nach Santiago de Compostela sucht man sich selbst“, sagt ein spanisches Sprichwort.

Wie viel Wahrheit in diesem Zitat steckt, erfahren wir in den „Ansichten“ von Dieter Pfurtscheller. Sechsmal ist er inzwischen auf dem Jakobsweg gepilgert, seine längste Reise dauerte siebeneinhalb Wochen. Seine siebte Pilgerreise plant er für diesen Herbst – wenn sich die Situation in der Welt wieder beruhigt hat.

Trotz gebrochener Rückwirbel auf den Weg gemacht

Die Idee mit dem Jakobsweg ist in einer Situation entstanden, in denen andere Menschen wahrscheinlich keine zusätzlichen Strapazen auf sich nehmen wollen. Von einem Tag auf den anderen wird er durch ein gesundheitliches Problem aus seinem Arbeitsleben herausgerissen. Während seiner Genesung liest er ein Buch vom brasilianischen Schriftsteller und Bestsellerautor Paulo Coelho: „Auf dem Jakobsweg“. Kurz darauf läuft der Film von Hape Kerkeling „Ich bin dann mal weg – Meine Reise auf dem Jakobsweg“ im Fernsehen.

Für Pfurtscheller war das der Impuls, sich auch auf den Weg zu machen, drei Wochen nach seinem Unfall und trotz gebrochener Rückenwirbel. Von Bordeaux aus auf dem „Camino del Norte“ bis nach Santiago de Compostela. Bei seiner ersten Pilgerreise legt er nicht nur 1.200 Kilometer zu Fuß zurück, sondern auch noch etwa 14.000 Höhenmeter bis zum Ziel. Sein Gepäck zieht er hinter sich her auf einem eigens dafür vorgesehenen kleinen Wagen.

Begegnung mit sich selbst

„Der Weg ist anstrengend, doch auch unbeschreiblich schön, man begegnet anderen Pilgern, manchmal plauderst du mit ihnen, oft geht man aneinander vorbei und manchmal bist du drei, vier Tage ganz allein unterwegs. Begegnest keiner Menschenseele. Am Beginn dreht sich das Gedanken-Karussell noch und du überlegst und grübelst, doch irgendwann wird es still und du begegnest dir selbst, deinem Innersten“, sagt der Pilger.

Dieter Pfurtscheller
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Dieter Pfurtscheller auf dem Jakobsweg

Wie gut man sich selber „Freund“ sein muss um die lange Reise zu Fuß durchzustehen, welche besonderen Momente er auf seinem Weg erlebt hat, wie man sich aufs Pilgern gut vorbereitet und wieviel Glückseligkeit man beim Ankommen in Santiago de Compostela erlebt, das alles hören sie in den Ansichten mit Ulli von Delft am Sonntag zwischen 11.00 und 12.00 Uhr.

ORF Radiothek

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