Carmen Helbok-Föger, BENEVIT-Geschäftsführerin
ORF
ORF
Politik

Expertin spricht sich gegen Pflegelehre aus

Carmen Helbok, Geschäftsführerin der Vorarlberger Pflegegesellschaft Benevit, spricht sich gegen die Einführung einer Pflegelehre aus. 15-Jährige wären mit den Aufgaben am Pflegebett überfordert.

Seit Jahren wird in Vorarlberg über die Möglichkeit einer Pflegelehre diskutiert. Damit soll auch dem Mangel an Pflegekräften entgegengewirkt werden.

„Psychische und physische Belastung“

Nicht nur als Führungsperson sondern auch als Pflegefachkraft sei sie kein Befürworter der Pflegelehre, sagt die 52-jährige Helbok im Samstaginterview von ORF Radio Vorarlberg. 15-Jährige müssten dann direkt am Pflegebett eingesetzt werden. Das würde für die Jugendlichen, die in diesem Alter in einem entwicklungspsychologisch sensiblen Stadium seien, eine große psychische und physische Belastung bedeuten.

Die Jugendlichen wären in einer Pflegelehre mit Sterben, Aggressivität und verschiedenen psychischen Erkrankungen konfrontiert. „Ich denke, dass Jugendliche hier überfordert wären“ betont Helbok.

Carmen Helbok-Föger, BENEVIT-Geschäftsführerin
ORF
Das Interview mit Benefit-Geschäftsführerin Carmen Helbok führte ORF Vorarlberg-Redakteurin Ines Hergovits-Gasser

Seit zwei Jahren in der Geschäftsführung

Helbok hat vor zwölf Jahren ihre Arbeit bei Benevit als Heim- und Pflegeleiterin in Hittisau begonnen. Mit Abschluss ihres Master-Studiums wechselte sie vor fünf Jahren in die Pflegedirektion. Seit zwei Jahren ist sie in der Doppelgeschäftsführung mit Thomas Scharwitzl, der für Finanzen und Verwaltung zuständig ist.

Benevit betreibt in Vorarlberg sieben stationäre Pflegeeinrichtungen mit insgesamt 294 Betten. Die Heimbewohner leben in insgesamt 61 Wohneinheiten und einer betreuten Wohngemeinschaft. 360 Mitarbeiter sind beschäftigt.