City Branding: Alles über Tel Aviv

Kaum eine Stadt wird derzeit so gefeiert wie Tel Aviv - die tolerante Partystadt, das Mekka für Start-up-Unternehmen. City Branding, längst auch andernorts praktiziert, war nirgends so erfolgreich wie in Tel Aviv. Aber was macht das mit einer Stadt? Danach fragt jetzt eine Ausstellung im Jüdischen Museum Hohenems.

Der Konflikt zwischen Israel und Tel Aviv ist, dass Tel Aviv die liberale, offene und tolerante Stadt ist. „Das Problem ist nur, dass sich hinter der Toleranz und der Offenheit gnadenloser Kapitalismus und Neoliberalismus verbirgt, der die Stadt erobert“, sagt der Direktor des Jüdischen Museums Hanno Loewy.

Über die neue Ausstellung im Jüdischen Museum in Hohenems

Ausstellung All About Tel Aviv

Peter Loewy

Aus der Schau „All about Tel Aviv“

Der Grund, warum das Jüdische Museum in Hohenems eine Ausstellung über Tel Aviv macht, fasst Loewy so zusammen:

„Wir Künstler, Liberalen, weltoffenen Menschen liefern die Fassade für einen gnadenlosen sozialen Verdrängungsprozess und da müssen wir uns fragen, was das für uns selber bedeutet. Das müssen wir uns auch in Wien und in Hohenems fragen.“

Ausstellung All About Tel Aviv

Peter Loewy

Die Ausstellung wirft Fragen auch für Österreich auf

Die Ausstellung blickt mit dem in Tel Aviv geborenen Fotografen Peter Loewy hinter die Fassade des erfolgreichen City Branding. Sie erforscht die Mythen, Abgründe und komplexen Realitäten dieser Stadt, die von legalen und illegalen Einwanderern und Flüchtlingen gebaut und geprägt wurde. Eine Stadt, die versucht, ihre eigene Geschichte zu vergessen – und zu verdrängen, was nicht „weiß“ ist.

Die Schau „All About Tel Aviv - Jaffa“ wird am Sonntag, den 7. April eröffnet.