„Ansichten“ mit Hubert Allgäuer

Gast in den „Ansichten“ ist Hubert Allgäuer: VS-HS-Gymnasiallehrer, Musikpädagoge an der Pädagogischen Akademie, Namens- und Dialektforscher, Buchautor, Chorleiter, Organist und Instrumentenbauer.

Die Sendung zum Nachhören

Wenn Sie „Summer“, „Rothmund“, „Stumvoll“, „Türkyilmaz“, „Cicek“ oder wie auch immer heißen, dann schlagen sie einfach bei Hubert Allgäuer nach. Er geht in seinen Werken den Familiennamen und deren Bedeutung mit wissenschaftlicher Akribie auf den Grund.

Hubert Allgäuer

Privat

Das „Etymologische Familiennamenbuch Rankweil“ (534 Seiten, mit rund 300 Wappenabbildungen), „Unsere Albeschwender Mundart“ und das „Laternser Mundartwörterbuch“ sind wahre Fundgruben zum besseren Verständnis von Kultur, Volksglauben, Mentalität, Land und Leuten. Seine wissenschaftliche Tätigkeit habe sich zunehmend auf den sprachlichen Bereich verlegt, sagt Allgäuer.

Im Jahr 2008 erschien das zweibändige „Vorarlberger Mundartwörterbuch“ (1820 Seiten, 12 Jahre Arbeit). Weitere Wälzer sind mit einem Mundartwörterbuch für das Große Walsertal und einem „Etymologischen Familiennamenbuch Vorarlberg“ in Arbeit. Es bedarf einer großen Leidenschaft und viel Sitzfleisch, um über so viele Jahre an der Arbeit zu bleiben.

Was verschafft ihm Erholung? Neben Kulturreisen geht er für den eigenen Bedarf „ins Holz“. Körperliche Arbeit, das sei für ihn ein wichtiger Ausgleich. Die intensivere Auseinandersetzung mit der Sprache begann für ihn mit der Pensionierung. Begonnen hat alles mit dem Brotberuf von Hubert Allgäuer. Nach dem Besuch der alten LBA (Lehrerbildungsanstalt) erwirbt er das Lehramt für Volksschule und Hauptschule in den Unterrichtsfächern Deutsch, Englisch und Musik.

Sendehinweis:

„Ansichten“, 24.3.2019

Zur Staatsprüfung für den Abschluss des späteren Musikstudiums bringt er das selbst gebaute Cembalo mit. Es sei am Rande erwähnt, dass dies der Ausgangspunkt für die Kunst des Instrumentenbaus von Prof. Allgäuer wurde. Er baue seit vielen Jahren Cembali – vom kleinen Virginal bis zum zweimanualigen Konzert-Cembalo: „Ich habe während der ganzen Studienzeit nur eigene Instrumente gespielt.“

Nicht unerwähnt bleiben darf, dass Hubert Allgäuer viele Jahre lang Chorleiter diverser Männerchöre (u.a. 30 Jahre in Rankweil) und Kirchenchöre (Gisingen und Rankweil) war. Seit mehr als 60 (!) Jahren ist er kirchenmusikalisch tätig – seit 1965 „schlägt er“ in der Basilika in Rankweil jeden Sonntag bei der 9-Uhr-Messe die Orgel. Die Einstiegsfrage für diese Sendung liegt auf der Hand: „Wie kommen so viele Talente und Begabungen in ein Leben?“

Literatur:
Hubert Allgäuer, „Vorarlberger Mundartwörterbuch“ (Schriften der Vorarlberger Landesbibliothek). 2 Bände
Hubert Allgäuer „Unsere Alberschwender Mundart“
Hubert Allgäuer „Laternser Mundartwörterbuch“
Hubert Allgäuer „Etymologisches Familiennamenbuch Rankweil“