Auma Obama: „Afrika kann sich nur selbst helfen“

Dr. Auma Obama, Soziologin und Buchautorin aus Kenia, spricht in „Focus" über das Thema: „Afrika kann sich nur selbst helfen – Wir Afrikaner müssen die Verantwortung tragen“.

Sendehinweis:

„Focus" – Themen fürs Leben bei ORF Radio Vorarlberg
Samstag, 02. Februar, 13.00 - 14.00 Uhr

Auma Obama hat die Zuhörer im Feldkircher Montforthaus in ihren Bann gezogen. Sehr authentisch und profund analysiert sie die gesellschaftlichen, sozialen und wirtschaftlichen Probleme nicht nur in ihrem Heimatland Kenia, sondern auf dem gesamten afrikanischen Kontinent. Dr. Obama hat in Deutschland Germanistik und Soziologie studiert und erlebt als ältere Schwester des ehemaligen US-Präsidenten eine besondere Aufmerksamkeit, die sie für eine Art Bestandsaufnahme über Afrika, für ein Umdenken und für einen Bewusstseinswandel für diesen Kontinent nützt.

Die Sendung zum Nachhören:

So erwähnt sie u. a. die sogenannten „weißen Elefanten“! Damit sind in Afrika Projekte gemeint, die zwar angefangen, aber nie zu Ende gebracht worden sind. Tausende solcher Projekte, die vom Staat mit ausländischen Partnern initiiert wurden, gebe es in Afrika, betont Auma Obama beim Neujahrstreffen 2019 der Stadt Feldkirch.

Afrikaner definierten sich über Armut: Sprüche wie: „Wir sind an Armut gewöhnt, wir sind es gewohnt zu hungern.“ Man müsse sich auf diesem reichen Kontinent Gedanken darüber machen, wie es sein könne, dass man sich ausgerechnet hier über Armut definiere. Sie verdeutlicht das an Beispielen. Dort, wo es reichlich Bodenschätze gebe, gibt es Krieg: Öl (Nigeria), Holz (Kongo), Diamanten und Gold (Ghana) und somit bleibe die Bevölkerung arm. Es stelle sich die Warum-Frage.

Focus Auma Obama

Elke Pouchet

Dr. Auma Obama

„Afrika kann sich nur selbst helfen“, ist Dr. Obama überzeugt. Das gilt für die persönlichen Lebensumstände der Menschen ebenso wie für die wirtschaftlichen und politischen Beziehungen. „Es reicht nicht, benachteiligten Menschen zu helfen, indem man ihnen nur Geld gibt“, betont Auma Obama, die schon lange im humanitären Sektor arbeitet.

Sie plädiert für eine Begegnung auf Augenhöhe und eine differenzierte Sichtweise auf Afrika und seine Menschen.

Zur Person:

Dr. Auma Obama, geboren 1960 in Nairobi (Kenia). Germanistin, Soziologin, Journalistin und Autorin.
Ältere Schwester des ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama.
Gründerin und Vorsitzende der 2010 gegründeten „Sauti Kuu Foundation“ (übersetzt „starke Stimmen“). Die Stiftung unterstützt junge Menschen darin, ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen und so erfolgreich ihre Zukunft steuern. Neben zahlreichen ehrenamtlichen Positionen und Tätigkeiten in Organisationen in Deutschland und Kenia ist Dr. Auma Obama eine international gefragte Botschafterin zum Thema ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit.

Literatur:

Auma Obama. Das Leben kommt immer dazwischen:
Stationen einer Reise. Lübbe

Musik:

G* UNIVERSUM - SAMBESI
T* Buye Africa - Come to Africa
A: Vusa Mkhaya
A: Blessings Nqo Nkomo
A: Dumisani Moyo
K: Blessings Nqo Nkomo

CD* THE BLACK PRESIDENT - THE BEST BEST OF FELA KUTI
T* Lady/instr.
A: Fela Kuti/Instrumental
K: Fela Anikulapo Kuti