„Das letzte Aufgebot: Einberufung mit 15“

1944 - als 15-Jähriger - wurde Otto Vetter in der sechsten Klasse Gymnasium zum Kriegsdienst einberufen. In den „Ansichten“ berichtet er von seinen Erfahrungen und seinem Lebensweg.

Sendehinweis:

„Ansichten - Zu Gast bei ORF Radio Vorarlberg"
Nationalfeiertag, 26. Oktober von 11.00 bis 12.00 Uhr

Jugendliche waren 1944 in Hitlerdeutschland das letzte Aufgebot. Otto Vetter sollte mit Altersgenossen eine vormilitärische Ausbildung absolvieren. In Dornbirn wurden sie von einem SS-Mann mit Exerzierübungen militärisch gedrillt, zudem erhielten sie Reitunterricht, ehe sie für den Reichsarbeitsdienst (RAD) nach Tirol abkommandiert wurden. Ohne je einen gezielten Schuss abgegeben zu haben, kehrte Otto Vetter am Kriegsende nach Lustenau zurück. Er holte die Matura nach und entschied sich für das Studium für Welthandel in Wien.

Die Sendung zum Nachhören:

1953 gründete er dann ein Stickerei-Unternehmen; es zählte später zu den bedeutendsten Stickereizentren Europas. Es nahm, so die Beschreibung, den Maßstab der Exklusivität für sich in Anspruch. Otto Vetter hatte Kunden rund um den Erdball; u.a. war er auch Lieferant des renommierten Couturehauses Christian Dior in Tokyo.

Ansichten Otto Vetter

privat

Das Stickereihandwerk hat er nicht in die Wiege gelegt bekommen. Nach seinem Studium hat er die Textilschule besucht und 1959 den Meisterbrief erhalten. Aufgewachsen ist er im Lustenauer Gasthaus Augarten, daran angeschlossen waren ein Lebensmittelgeschäft und eine Mosterei. Er und sein Bruder hätten früh gelernt, dass man für den wirtschaftlichen Erfolg anpacken müsse. Davor habe er sich nie gescheut.