Satellit „Aeolus“ ist ins All gestartet

Der Erdbeobachtungssatellit „Aeolus“ ist in der Nacht auf Donnerstag mit einer Vega-Trägerrakete ins All gestartet. Der Satellit wurde von den Raumfahrtexperten von Airbus in Friedrichshafen mitentwickelt.

„Aeolus“ ist mit einer Vega-Trägerrakete ins All gestartet. Gegen 23.20 Uhr hob die Rakete vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana ab. Der Satellit, der nach dem „Gott der Winde“ benannt ist, soll die Wettervorhersage voranbringen. Er kann mit Hilfe spezieller Lasertechnik Windprofile erstellen. Nach Angaben der Europäischen Raumfahrtagentur ESA kann er erstmals die Windgeschwindigkeit rund um den Globus von 30 Kilometern Höhe bis zum Boden und über dicken Wolken messen.

Aeolus

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Innerhalb des ersten Jahres nach dem Start werden europäische Wetterdienste wie der Deutsche Wetterdienst in Offenbach voraussichtlich die Satelliten-Daten in ihre Vorhersage-Modellen einspeisen können. Zwar gibt es zahlreiche Wetterballons, Bojen, Schiffe, Flugzeuge und andere Satellitenmessungen, die Daten über Winde liefern. Doch auf der Südhalbkugel, über den Ozeanen, den Tropen und oberhalb von zehn Kilometern Höhe ist dieses Netz dünn.

Aeolus

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Rund 15 Jahre hat die Vorbereitung der „technisch höchst komplizierten und anspruchsvollen wissenschaftlichen Mission“ gedauert, heißt es bei der ESA.

Sendehinweis:

„RV Aktuell“, 23.8.2018

Der mehr als 300 Millionen Euro teure und rund 1,4 Tonnen schwere Satellit sei „extrem fragil“, die Technik hoch kompliziert und sehr empfindlich. Voraussichtlich nach vier Jahren wird er in der Erdatmosphäre verglühen.