Mein Lebensmotto: „Carpe diem - Nütze den Tag“

Winfried Ender, Geschäftsführer des Vereins „Neustart“, ist zu Gast in der ORF Radio Vorarlberg „Ansichten“. Der Verein betreut pro Jahr rund 2.000 Personen, die meisten davon sind Männer.

Er trage vermutlich zweierlei Anteile in sich, betont Winfried Ender: Da sei einerseits der kommerzielle Anteil, der ihn nach dem Jus-Studium ins PR- und Kommunikationsmanagement geführt habe. Andererseits gebe es in ihm auch den sozialen Anteil; dieser habe ihn zu „Neustart“, dem Verein, der Menschen bei ihrem Leben ohne Kriminalität begleitet und unterstützt, geführt.

Die Sendung zum Nachhören:

„Neustart“ (in Vorarlberg) ist ein Verein mit 25 hauptamtlichen und 50 ehrenamtlichen MitarbeiterInnen. Ein Leitmotiv lautet „Wir ächten die Tat und achten den Täter“ und meint, dass eine strenge Trennung für eine begangene Tat vorgenommen wird und der Mensch trotzdem geachtet werde, auch wenn er rückfällig geworden sein sollte, betont Ender. Eine Vertrauensbasis gelte als Grundlage für einen Neustart.

Kriminalität ist männlich

Keiner komme freiwillig zu Neustart; der Kontakt erfolge auf richterliche Anordnung. Über 2.000 Personen würden pro Jahr betreut und versorgt, mehrheitlich Männer. Die Kriminalität sei männlich. Wie die Menschen bei „Neustart“ ankommen, hänge auch davon ab, wie viele Jahre Haft sie abbüßen mussten. „Viele Menschen mit langen Hafttrafen kehren nicht nach Vorarlberg zurück, weil ihnen die sozialen Bindungen und Beziehungen fehlen.“

Erfolgreiche Resozialisierungen hängen davon ab, ob Menschen die entsprechenden Ressourcen haben, sagt Winfried Ender. Zu den beruflichen Glücksmomenten zählen für ihn, wenn Menschen nach Haftaufenthalten ihren Hauptschulabschluss nachholen oder auf dem Arbeitsmarkt Fuß fassen und ihnen somit ein Neustart gelingt.