„Ansichten“

Andreas Schmidt und Theo Fritsche

Der Vorarlberger Alpenverein feiert heuer sein 150-jähriges Bestehen. Gast in den „Ansichten“ sind Obmann Andreas Schmidt und Extrembergsteiger Theo Fritsche.

Die Sendung zum Nachhören

27.000 Mitglieder

Von einigen wenigen Mitgliedern als Teil des Deutschen Alpenvereins gegründet, zählt der Alpenverein Vorarlberg heute 27.000 Mitglieder und kümmert sich von der Ausbildung bis zum Umweltschutz und der Hüttenbewirtschaftung um eine Vielzahl von Themen.

Andreas Schmidt
Oesterreichischer Alpenverein/Gerold Benedikter
Andreas Schmidt

Obmann Andreas Schmidt und Extrembergsteiger Theo Fritsche sind seit ihrer Jugend Mitglieder beim Alpenverein. Sie erzählen über die Faszination des Bergsteigens, aber auch über die Gefahren, die oft unterschätzt werden.

Theo Fritsche
Stefan Fritsche
Theo Fritsche

Energie und Gelassenheit

Andreas Schmidt hat seine Liebe zu den Bergen bereits in der Kindheit im Nenzinger Himmel entdeckt. Theo Fritsche kam als Jugendlicher zum Alpenverein Blumenegg. Das Bergsteigen war für ihn die einzige Möglichkeit von zuhause wegzukommen. Fritsches Eltern hatten eine große Landwirtschaft, er musste auch am Sonntag mithelfen. Mit dem Alpenverein haben beide Männer erste Kletterversuche und Schitouren gemacht.

Theo Fritsche erzählt über seine ersten Schitouren: „Weil ich kein Geld für Felle hatte, wickelte ich Rebschnüre um meine Schi und bin damit aufgestiegen.“ Bergsteigen gibt ihm Energie, verleiht ihm Gelassenheit und hilft beim Abschalten. Der Extrembergsteiger, der fünf Achttausender bezwungen hat, erzählt, welche Qualitäten man seiner Meinung nach als Bergführer braucht.

Klimawandel und Umweltschutz

Für den Obmann des Alpenvereins, Andreas Schmidt, sind die drängenden Fragen heute Klimawandel und Umweltschutz. "Durch den Klimawandel, das Abschmelzen der Gletscher, werden ehemals intakte Wege Steinschlag gefährdet und müssen ersetzt werden, "sagt er.

Sendehinweis:

„Ansichten“, 2.6.2019

Eine schwierige Aufgabe ist der Wiederaufbau der Totalphütte im Rätikon, sie ist im heurigen Winter durch eine Lawine zerstört worden. Bauarbeiten auf knapp 2400 Meter Höhe sind extrem teuer, sagt Schmidt. Der Alpenverein kann das nur mit externer Hilfe stemmen.

Schmidt erzählt in den Ansichten auch über das dunkle Kapitel des Alpenvereins, als Juden keinen Zutritt mehr hatten. Der Alpenverein Vorarlberg habe aus der Geschichte gelernt und auch diese Zeit aufgearbeitet.

Literatur zur Sendung:
Theo Fritsche. Auch ganz oben bist Du nicht allein, egoth Verlag GmbH