Schau: Voit und Niedermaier verabschieden sich
Kunstankäufe des Landes
Was die Kunstankäufer des Landes im vergangenen Jahr für die Sammlung des Landes angekauft haben, ist aktuell in der Galerie allerArt in Bludenz zu sehen.
Seit 1974 kauft das Land Vorarlberg zeitgenössische Kunst an. Die Ankaufsbevollmächtigten wechseln in Zwei- bzw. Dreijahresintervallen. Die Sammlung, die im Lauf der fast 50 Jahre entstanden ist, ist heterogen, spiegelt die Interessen der jeweiligen Ankäufer, ihrer Zeit und ihrer Vorstellungen. Mit dieser Sammlung haben sich die Kunsthistorikerin Claudia Voit und der Kulturpublizist Peter Niedermaier intensiv auseinandergesetzt, bevor sie sich 2016 an ihre ersten Ankäufe wagten.
vorarlberg museum/Markus Tretter
Grundpfeiler ihrer Ankaufsstrategie war die Auseinandersetzung mit den Kunstschaffenden. „Wir haben viele Künstlerinnen und Künstler getroffen, 142, haben intensive Gespräche geführt, in der Regel zwei Stunden, und haben sehr viel gelernt über zeitgenössische Künste“, sagt Niedermaier. Die Gespräche mit den Künstlern wurden aufgezeichnet und sind auf dem YouTube-Kanal des vorarlberg museums abrufbar.
„Wenn Kunst im Depot verschwindet, ist sie tot“
Zentrale Neuerung von Voit und Niedermeier ist die Ankaufsausstellung, die nun zum dritten Mal in der Galerie allerArt in Bludenz zu sehen ist - diesmal mit Werken von Katharina Fitz, Bildstein/Glatz, Hanna Schaich oder Harald Gfader. Es sind Werke von 17 Künstler und Künstlerinnen im Wert von 90.000 Euro. Nach dem Ausstellungsende wandern die Werke ins Depot.
Das Fehlen einer Landesgalerie war die ganzen drei Jahre immer wieder Thema, sagt Voit: „Wenn Kunst in einem Depot verschwindet, dann ist sie tot. Kunst regt an, stellt Fragen, Kunst polarisiert, und das kann sie nur machen, wenn sie eine Plattform hat.“