Meusburger vergaß Begrünung von Hallendach

Um den Lingenauer Standort der Firma Meusburger ist ein Streit entbrannt: Die Firma hätte dort eine 2016 eröffnete Halle begrünen sollen - hat das eigenen Angaben zufolge aber vergessen. Die BH verhängte daraufhin eine Strafe. Für Kritiker ist das nicht genug.

Naturschutzanwältin Katharina Lins leuchtet das Argument, man habe die Begrünung vergessen, nicht ein: „Das halte ich für extrem unwahrscheinlich, um nicht zu sagen: unglaubwürdig.“ Es sei in den Vorverfahren klar gewesen, dass die Begrünung des Daches eine wichtige Voraussetzung für die Bewilligung des Projekts sei, so Lins.

Bachmayr-Heyda übt Kritik an der Behörde

Kritik kommt auch von Landesvolksanwalt Florian Bachmayr-Heyda - sie richtet sich aber gegen die BH Bregenz. Die Behörde habe es bei einer Strafe für Meusburger belassen und nicht auf der nachträglichen Begrünung bestanden.

Meusburger Bilanz 2017

Meusburger

Die Meusburger-Zentrale in Wolfurt

„Wie die Behörde zu dieser Entscheidung kommt, entgegen der Meinung der Sachverständigen, das ist im Akt nicht nachvollziehbar“, sagt Bachmayr-Heyda: „Das ist willkürlich.“ So würden naturschutzrechtliche Auflagen zu einer bloßen Bagatelle. „Die Baufirma hat bloß 14.000 Euro gezahlt und hat die Auflage weggekriegt.“ Das mache ein „furchtbares Bild“ nach außen.

Wirbel um Hallendach

Für die Halle der Firma Meusburger Werkzeugbau galt die behördliche Auflage, dass auf dem Dach Pflanzen wachsen. Doch das Unternehmen hat laut eigenen Angaben auf die Auflage vergessen.

Lins warnt vor „Willkürherrschaft“

Helfen könnte laut dem Landesvolksanwalt eine Parteienstellung für die Naturschutzanwältin. Von diesem Vorschlag halten wirtschaftsnahe Kreise aber wenig. Naturschutzanwältin Lins beruhigt: Es gehe nicht darum, dass der Naturschutz immer recht behalte, sondern darum, dass die Interessen gleichberechtigt eingebracht werden können. „Wir können nicht eine Willkürherrschaft aus ökologischer Sicht errichten“, so Lins.