Integra entlässt einen Geschäftsführer

Bei der Integra ist einer der beiden Geschäftsführer fristlos entlassen worden. Grund ist ein Sparbuch mit Schwarzgeld, das im Zuge einer Rechnungshof-Überprüfung aufgetaucht ist.

Das Sparbuch mit 3.800 Euro ist in der offiziellen Buchhaltung nicht aufgeschienen und kam erst bei der freiwillig eingeleiteten Untersuchung durch den Landesrechnungshof ans Tageslicht. Das entspreche keiner ordentlichen Gebarung, sagt der Sprecher der Gesellschafterversammlung Peter Niedermair. Eine der beiden Geschäftsführer wird deshalb auf einstimmigem Beschluss der Gesellschafter fristlos entlassen.

Der zweite Geschäftsführer, Stefan Koch, soll sich nichts zuschulden haben kommen lassen, heißt es vonseiten der Eigentümervertreter. Die Gesellschafterversammlung plant nach Vorliegen des Abschlussberichts des Rechnungshofes die Führungsstruktur neu zu regeln.

Negative Schlagzeilen für Arbeitsprojekt

Die Arbeitsinitative Integra war in die Schlagzeilen geraten, weil sie einen verurteilten Millionenbetrüger beschäftigt hatte und bei der Finanzpolizei wegen Unregelmäßigkeiten in der Buchhaltung angezeigt worden war - mehr dazu in Anzeige bei Finanzpolizei: Integra in Bedrängnis.

Loacker: „Völliges Versagen der Aufsicht“

NEOS-Nationalratsabgeordneter Gerald Loacker hatte den Anlassfall aufgedeckt. Angesichts der neuesten Entwicklung spricht er in einer Aussendung von einem „völligen Versagen der Aufsicht“: "Einzelne Mitglieder des Vorstandes haben seit Monaten gewusst, dass ein Finanzbetrüger mit offener Haftstrafe im Haus ist. Das war keine Aufsicht, das war gezieltes Wegschauen.“ Mehrere Mitarbeiter hätten demnach Unregelmäßigkeiten befürchtet, geschehen sei aber nichts.