Dorfgasthäuser sterben aus Personalmangel
Aktuelle Beispiele belegen das Gasthaussterben: Der „Adler“ in Klaus schließt Ende Mai, weil Wirt Alexander Breuß keine einzige Vollzeitkraft finden konnte. „Wir haben ca. zwei Jahre gesucht und relativ viele Medien genutzt, von Facebook über Zeitung bis zu Jobvermittlern, und haben leider in zwei Jahren vielleicht zehn Bewerbungen bekommen“, sagt der Gastwirt. Das Haus sei 5 Jahre lang hervorragend gelaufen, müsse nun aber zumachen.
Gasthaussterben wegen Personalmangel
Dorfgasthäuser prägen seit Generationen das Ortsbild vieler Städte und Gemeinden. Dennoch schließen immer mehr klassische Gasthäuser teilweise für immer zu.
Rettung „auf den letzten Drücker“
Diesen Schritt konnte der „Hirschen“ in Bezau gerade noch abwenden. Das 200 Jahre alte Traditionshaus hätte am 15. Mai beinahe geschlossen. Nur ein Aufruf im ORF Hitradio Ö3 habe dazu geführt, dass quasi in letzter Minute noch zwei Köche und drei Bedienungen gefunden werden konnten. Dieses Problem kennt man auch im „Mohren“ in Rankweil. Zwei Köche fehlten - sechs Monate hat Chef Elmar Herburger gesucht und durch Glück zwei ehemalige Lehrlinge verpflichten können.
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Hoffnung auf Lehrlinge
Die Lehrlinge sind für den Sprecher der Sparte Tourismus in der Wirtschaftskammer überhaupt die große Zukunftshoffnung. Die Lehrlingszahlen der letzten Jahre habe man halten können - 160 sind es, die seit zwei Jahren die neue, vierjährige Ausbildung mit dem Titel „GAST“ machen, die seit 2017 die dreijährige Tourismusfachschule ersetzt. Man werde die Früchte dieser Maßnahme aber erst in zwei oder drei Jahren ernten können, so Herburger.
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„Ordentlich zahlen, sonst kommt keiner“
Andererseits versuche man durch die Arbeitgebermarke „Tourismusjob.at“ junge Leute aus dem Ausland nach Vorarlberg zu bringen, „weil der Arbeitsmarkt einfach komplett ausgetrocknet ist. Die Nachfrage regelt den Preis und heute muss man die Mitarbeiter ordentlich zahlen, sonst bekommt man niemand mehr", sagt Elmar Herburger.
Gefragt: Geregelte Arbeitszeiten
Auch geregelte Arbeitszeiten seien ein Schlüsselfaktor. Im Mohren habe man eine Vier-Tage-Woche mit Dienstplänen, die zwei Wochen im Voraus bekannt gegeben werden und eine Stempel-Uhr. Das hätten inzwischen viele Betriebe so, so der Tourismussprecher.